Digitalisierung braucht neue Denkweisen und bringt neue Arbeitsfelder. InfineonPilotraum hat 200 neue Jobs geschaffen, trotz der Maschine bleibt der Mensch.
Panta rhei – alles fließt. Schon um 500 vor Christus erkannte der griechische Philosoph Heraklit, dass die Welt einem ständigen Wandel unterworfen ist. Sehr deutlich zeigt sich das derzeit in der Arbeitswelt. Fast täglich kommen neue technische Hilfsmittel zum Einsatz und nehmen dem Menschen Arbeitsschritte ab. Die Digitalisierung hält unaufhaltsam Einzug im Arbeitsmarkt. Vorreiter im digitalen Bereich in Kärnten ist der Halbleiterhersteller Infineon mit Firmensitz in Villach. 2015 eröffnete das Unternehmen den Pilotraum 4.0, ein in Österreich einzigartiges Konzept der vernetzten und wissensintensiven Fertigung. 200 neue HightechArbeitsplätze wurden geschaffen, 290 Millionen Euro werden investiert. Gearbeitet wird in der „Fabrik der Zukunft“. „Schwere und einfache Arbeiten werden im Pilotraum von Maschinen erledigt, es ist großteils ein automatisierter Betrieb. Es geht uns aber nicht darum, Mensch und Maschine zu vergleichen, denn auch im automatisiertesten aller Bereiche wird man den Menschen immer brauchen“, sagt 4.0-Projektkoordinator Hans Truppe.
Zur genauen Arbeitsaufteilung von Mensch und Roboter gibt es keine Informationen. Fakt ist aber, dass sich die Jobprofile verändern. Knapp 50 Prozent der Mitarbeiter bei Infineon sind inzwischen Akademiker. Eigene Arbeitsgruppen beschäftigen sich mit den Jobs der Zukunft. „Aktuell haben wir bereits das neue Berufsbild des ‚Control Center Technicians‘ eingeführt. Dieser bedient mehrere Anlagen von einem Leitstand aus und betreut auch Themen wie Fehleranalyse, System- überwachung bis hin zur Dokumentation“, so Truppe. Ein wesentlicher Faktor ist außerdem die Integration von Industrie 4.0 in die Lehrausbildung.
Althofen. Was einst „Flextronics“war, ist seit 2015 „Flex“– der Konzern taufte sich um, um zu signalisieren, dass mehr als Elektronik im Betrieb steckt. Zum Beispiel Automatisierung – und zwar schon seit den Siebzigern. Roboter erledigen autonom Arbeitsschritte, die einst von Menschenhand erledigt wurden. Die Anzahl der Arbeitsplätze ist aber trotz fortschreitender Digitalisierung gestiegen. „Denn wo Maschinen unterstützende Aufgaben übernehmen, müssen Ma-