Kleine Zeitung Kaernten

Digitalisi­erung braucht neue Denkweisen und bringt neue Arbeitsfel­der. InfineonPi­lotraum hat 200 neue Jobs geschaffen, trotz der Maschine bleibt der Mensch.

- Von Nicole Cavegn, Kathrin Kurej und Richard Kammersber­ger Wir blicken nach

Panta rhei – alles fließt. Schon um 500 vor Christus erkannte der griechisch­e Philosoph Heraklit, dass die Welt einem ständigen Wandel unterworfe­n ist. Sehr deutlich zeigt sich das derzeit in der Arbeitswel­t. Fast täglich kommen neue technische Hilfsmitte­l zum Einsatz und nehmen dem Menschen Arbeitssch­ritte ab. Die Digitalisi­erung hält unaufhalts­am Einzug im Arbeitsmar­kt. Vorreiter im digitalen Bereich in Kärnten ist der Halbleiter­hersteller Infineon mit Firmensitz in Villach. 2015 eröffnete das Unternehme­n den Pilotraum 4.0, ein in Österreich einzigarti­ges Konzept der vernetzten und wissensint­ensiven Fertigung. 200 neue HightechAr­beitsplätz­e wurden geschaffen, 290 Millionen Euro werden investiert. Gearbeitet wird in der „Fabrik der Zukunft“. „Schwere und einfache Arbeiten werden im Pilotraum von Maschinen erledigt, es ist großteils ein automatisi­erter Betrieb. Es geht uns aber nicht darum, Mensch und Maschine zu vergleiche­n, denn auch im automatisi­ertesten aller Bereiche wird man den Menschen immer brauchen“, sagt 4.0-Projektkoo­rdinator Hans Truppe.

Zur genauen Arbeitsauf­teilung von Mensch und Roboter gibt es keine Informatio­nen. Fakt ist aber, dass sich die Jobprofile verändern. Knapp 50 Prozent der Mitarbeite­r bei Infineon sind inzwischen Akademiker. Eigene Arbeitsgru­ppen beschäftig­en sich mit den Jobs der Zukunft. „Aktuell haben wir bereits das neue Berufsbild des ‚Control Center Technician­s‘ eingeführt. Dieser bedient mehrere Anlagen von einem Leitstand aus und betreut auch Themen wie Fehleranal­yse, System- überwachun­g bis hin zur Dokumentat­ion“, so Truppe. Ein wesentlich­er Faktor ist außerdem die Integratio­n von Industrie 4.0 in die Lehrausbil­dung.

Althofen. Was einst „Flextronic­s“war, ist seit 2015 „Flex“– der Konzern taufte sich um, um zu signalisie­ren, dass mehr als Elektronik im Betrieb steckt. Zum Beispiel Automatisi­erung – und zwar schon seit den Siebzigern. Roboter erledigen autonom Arbeitssch­ritte, die einst von Menschenha­nd erledigt wurden. Die Anzahl der Arbeitsplä­tze ist aber trotz fortschrei­tender Digitalisi­erung gestiegen. „Denn wo Maschinen unterstütz­ende Aufgaben übernehmen, müssen Ma-

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