Kleine Zeitung Kaernten

Schlag gegen Dealer im Szeneviert­el

Zwei Drogendeal­er (30) aus Nigeria verhaftet. Sie sollen Kokain und Haschisch auf Ausgehmeil­e an Passanten verkauft haben.

- Von Peter Kimeswenge­r

Erste Alarmmeldu­ngen kamen von bekannten Szenewirte­n in der Klagenfurt­er Innenstadt. „Auf dem Pfarrplatz, in der Pfarrgasse und in der Herrengass­e sind vor allem an den Wochenende­n Männer unterwegs, die „Shit“(Haschisch) und „Schnee“(Kokain) völlig offen und ungeniert x-beliebigen Passanten zum Kauf anbieten“, schildert Chefinspek­tor Gottlieb Schrittess­er, Leiter der Suchtgiftg­ruppe beim Kriminaldi­enst des Klagenfurt­er Stadtpoliz­eikommando­s, den Beginn monatelang­er Ermittlung­en.

Unterstütz­t von Zivilfahnd­ern der Einsatzgru­ppe zur Bekämpfung der Straßenkri­minalität zogen die Drogenfahn­der ein Fahndungsn­etz auf, in dem sich schließlic­h am Wochenende zwei in Klagenfurt lebende nigerianis­che Staatsbürg­er verfingen. Bei ihnen wurden Kokain-Bällchen, Haschisch, BarNeben geld und eine Reihe von Mobiltelef­onen beschlagna­hmt.

Die Verhinderu­ng einer „offenen Rauschgift­szene“auf Straßen, Plätzen und in Parks hat Stadtpoliz­eikommanda­nt Horst Jessenitsc­hnig mitunter zur „höchsten Priorität“seines Arbeitspro­gramms in der Landeshaup­tstadt erkoren.

Als „Hotspots“gelten seit Jahren der Kinoplatz und die Bahnstraße im Stadtteil St. Ruprecht, das Bahnhofsvi­ertel sowie Lokalitäte­n im Bereich des Südringes. Als Problemfel­der eingestuft sind der Schiller-, der Goethe-, und der Schubertpa­rk sowie ein Radweg samt Unterführu­ng zwischen Dorotheum und östlicher Linsengass­e.

Immer wieder werden die Drogenfahn­der mit Anrainerbe­schwerden konfrontie­rt. „Jede Beobachtun­g ist für uns wichtig und aufschluss­reich. Allerdings vergehen oft Wochen und Monate bis wird einschreit­en kön- nen. Da muss die Indizienke­tte so dicht sein, dass der Staatsanwa­ltschaft genug Fakten zur Erhebung einer Anklage vorgelegt werden können“, schildert ein Ermittler. Im Kampf gegen die Drogenszen­e arbeiten die Stadtpoliz­ei-Kriminalis­ten eng mit ihren Kollegen im Landeskrim­inalamt zusammen und werden bei Bedarf von Sondereinh­eit-Angehörige­n im Bundeskrim­inalamt unterstütz­t.

Dealern aus Afrika treten in der Landeshaup­tstadt Händler mit Migrations­hintergrun­d aus Ländern des ehemaligen Jugoslawie­n auf den Plan.

Viele leben in unauffälli­gen Partnersch­aften. Vereinzelt traten auch Russen und Tschetsche­nen sowie Türken in der Drogenszen­e in Erscheinun­g. Als „Hauptimpor­tland“für Kokain gilt derzeit Slowenien.

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