Schlag gegen Dealer im Szeneviertel
Zwei Drogendealer (30) aus Nigeria verhaftet. Sie sollen Kokain und Haschisch auf Ausgehmeile an Passanten verkauft haben.
Erste Alarmmeldungen kamen von bekannten Szenewirten in der Klagenfurter Innenstadt. „Auf dem Pfarrplatz, in der Pfarrgasse und in der Herrengasse sind vor allem an den Wochenenden Männer unterwegs, die „Shit“(Haschisch) und „Schnee“(Kokain) völlig offen und ungeniert x-beliebigen Passanten zum Kauf anbieten“, schildert Chefinspektor Gottlieb Schrittesser, Leiter der Suchtgiftgruppe beim Kriminaldienst des Klagenfurter Stadtpolizeikommandos, den Beginn monatelanger Ermittlungen.
Unterstützt von Zivilfahndern der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität zogen die Drogenfahnder ein Fahndungsnetz auf, in dem sich schließlich am Wochenende zwei in Klagenfurt lebende nigerianische Staatsbürger verfingen. Bei ihnen wurden Kokain-Bällchen, Haschisch, BarNeben geld und eine Reihe von Mobiltelefonen beschlagnahmt.
Die Verhinderung einer „offenen Rauschgiftszene“auf Straßen, Plätzen und in Parks hat Stadtpolizeikommandant Horst Jessenitschnig mitunter zur „höchsten Priorität“seines Arbeitsprogramms in der Landeshauptstadt erkoren.
Als „Hotspots“gelten seit Jahren der Kinoplatz und die Bahnstraße im Stadtteil St. Ruprecht, das Bahnhofsviertel sowie Lokalitäten im Bereich des Südringes. Als Problemfelder eingestuft sind der Schiller-, der Goethe-, und der Schubertpark sowie ein Radweg samt Unterführung zwischen Dorotheum und östlicher Linsengasse.
Immer wieder werden die Drogenfahnder mit Anrainerbeschwerden konfrontiert. „Jede Beobachtung ist für uns wichtig und aufschlussreich. Allerdings vergehen oft Wochen und Monate bis wird einschreiten kön- nen. Da muss die Indizienkette so dicht sein, dass der Staatsanwaltschaft genug Fakten zur Erhebung einer Anklage vorgelegt werden können“, schildert ein Ermittler. Im Kampf gegen die Drogenszene arbeiten die Stadtpolizei-Kriminalisten eng mit ihren Kollegen im Landeskriminalamt zusammen und werden bei Bedarf von Sondereinheit-Angehörigen im Bundeskriminalamt unterstützt.
Dealern aus Afrika treten in der Landeshauptstadt Händler mit Migrationshintergrund aus Ländern des ehemaligen Jugoslawien auf den Plan.
Viele leben in unauffälligen Partnerschaften. Vereinzelt traten auch Russen und Tschetschenen sowie Türken in der Drogenszene in Erscheinung. Als „Hauptimportland“für Kokain gilt derzeit Slowenien.