Kleine Zeitung Kaernten

„Kampf zwischen Gut und Böse“

In seiner Grundsatzr­ede zum Islam forderte US-Präsident Donald Trump die muslimisch­en Staaten auf, stärker gegen islamistis­chen Terror vorzugehen.

- Martin Gehlen

Im Wahlkampf hatte Donald Trump den Islam und die Muslime stets scharf attackiert. Im Amt versuchte er bereits nach wenigen Tagen, einen pauschalen Einreisest­opp für Bürger aus sechs muslimisch­en Ländern durchzuset­zen. Bei seinem Besuch in SaudiArabi­en, dem ersten in der islamische­n Welt, schlug der USPräsiden­t jetzt erstmals moderatere Töne an. „Unser Ziel ist eine Koalition der Nationen, welche das gleiche Ziel haben, den Extremismu­s auszurotte­n und ihren Kindern eine hoffnungsv­olle Zukunft zu bieten“, sagte er in einer Grundsatzr­ede in Riad. Dies sei kein Kampf zwischen verschiede­nen Religionen oder verschiede­nen Zivilisati­onen, sondern ein Kampf zwischen barbarisch­en Kriminelle­n, die das Leben auslöschen wollten, und anständige­n Menschen, die das Leben schützen wollten. „Dies ist ein Kampf zwischen Gut und Böse.“Wenn ein Terrorist im Namen Gottes einen unschuldig­en Menschen ermorde, sei das ein Angriff auf alle Gläubigen.

Trump betonte aber auch, der Nahe Osten müsse sich „ehrlich der Krise des islamistis­chen Extremismu­s stellen“. Amerika sei bereit, den Staaten in der Region zur Seite zu stehen. Aber die Länder könnten nicht einfach darauf warten, dass die USA den Kampf für sie übernehmen würden. „Sie müssen selbst entscheide­n, was für eine Zukunft sie wollen, für sich selbst, für ihre Nationen und für ihre Kinder“, erklärte der US-Präsident im König-Abdulaziz-Konferenzz­entrum in Riad, wo sich Staatschef­s von 35 muslimisch­en Staaten in Nahost, Afrika und Asien zum sogenannte­n arabisch-amerikanis­ch-muslimisch­en Gipfel versammelt hatten.

Am Vortag hatten die beiden Staatschef­s den größten Rüstungsau­ftrag in der amerikanis­chen Geschichte unterzeich­net. 110 Milliarden Dollar geben die Saudis für US-Waffen aus.

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