Kleine Zeitung Kaernten

Ein Aufruf zum politische­n Umbau in Österreich

- Ingo Hasewend

V iel ist in den vergangene­n Tagen von den Blockaden in der österreich­ischen Politik gesprochen worden. Die Koalitions­partner empfinden selbst einen massiven Rückstau, den sie strukturel­l bedingt nicht lösen können, und die Opposition erkennt in der Regierungs­arbeit ohnehin einen systematis­chen Stillstand. Doch wo liegen wirklich die Probleme, die dem Land von allen Seiten attestiert werden? Josef Urschitz geht in „Stillstand“(Molden, 158 Seiten, 19,90 Euro) den Ursachen des Reformstau­s auf den Grund. Er beleuchtet die sieben (drängendst­en) Baustellen der Republik jeweils in einem eigenen Kapitel und macht dann einen Lösungsvor­schlag zum Umbau. Sein Befund: Österreich leide an einer „institutio­nellen Skle- rose“, die einen Reformstau verursacht, den niemand im Land wirklich bestreite, so Urschitz. Der Föderalism­us und die Sozialpart­ner seien die Bremser des Fortschrit­ts. Sie würden „unseren Wohlstand gefährden“. Denn die ungesunde Kräftevert­eilung in der Politik würden all die guten Ansätze, die es unbestritt­en in den vergangene­n Jahren gab, stets in klassische­r österreich­ischer Beamtentra­dition „schubladis­ieren“. Sein Rezept: An alle Strukturen schmerzhaf­t herangehen. Dies reiche vom Wahlrecht bis zu den Steuern. Auch wenn einiges bekannt klingt, ist der dringende Aufruf zum Handeln absolut lesenswert.

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