Schülerin soll über Facebook Schläger angeheuert haben, um einen Klassenkameraden zu verprügeln.
Mobbing, Morddrohungen, Hetze und schließlich eine brutale Attacke mit einem Schlagring: Die Torturen, die ein 15jähriger Schüler seit 30. März erleiden musste, haben nichts mit Schülerstreichen zu tun, sondern sind ein Fall fürs Gericht.
Begonnen hat alles vor sieben Wochen: Eine Klassenkameradin des Klagenfurters überhäufte den 15-Jährigen mit übelsten Beschimpfungen, verstörenden Bildern und Morddrohungen. 380 Nachrichten dieser Art verschickte sie laut dem Vater des 15-Jährigen. Schließlich rief sie über Facebook dazu auf, den Schüler zu verprügeln.
Am 10. Mai wurden die Drohungen dann Realität: „Mein Sohn wurde um 7.15 Uhr an einer Bushaltestelle des Heiligengeistplatzes von einem ihm völlig fremden Jugendlichen mit einem Schlagring attackiert“, schildert der Vater. Der 15-Jähridiese ge wurde bei der Attacke schwer verletzt, geholfen habe ihm laut dem Vater auch niemand: „Obwohl mein Sohn am Boden lag und der andere auf ihn eintrat.“Mehrere Stunden lang musste der Jugendliche im Krankenhaus behandelt werden, die Lippe wurde genäht, eine Hand geschient, außerdem waren Brustwirbelsäule und Rippen geprellt.
Die 14-Jährige soll den Jugendlichen angeheuert haben, ihren Klassenkameraden zusammenzuschlagen. Hintergrund soll Rache gewesen sein. Sie sitzt mittlerweile in Untersuchungshaft. Doch die Drohungen gehen weiter, schildert der Vater. Am Wochenende gingen wieder 40 Nachrichten via Instagram ein. Der Vater hat bereits zur Anzeige gebracht. Zur Schule kann sein Sohn nicht gehen, „niemand kann derzeit für seine Sicherheit garantieren“, sagt der Vater.
„Es gibt ein Verfahren“, bestätigt Staatsanwaltschaft-Sprecherin Tina Frimmel-Hesse. Vier Beschuldigte gibt es. „Ermittelt wird wegen schwerer Nötigung, gefährlicher Drohung und Körperverletzung“, sagt Frimmel-Hesse. Die 14-Jährige sowie ein zweiter Beschuldigter (15) sitzen in U-Haft. Die 14-Jährige ist seit Mitte Mai dort. Dass bereits 14-Jährige in U-Haft kämen, sei selten, sagt Frimmel-Hesse, „doch wenn massive Delikte vorliegen, kommt das vor“. Drei der Beschuldigten würden einer kriminellen Clique angehören.