Kleine Zeitung Kaernten

Bildungsre­form: SPÖ erhöht den Druck auf ÖVP

Offene Vorhaben der Koalition hängen weiter in der Luft. Einig ist man sich nur über den Start der Sommerpaus­e.

- KK

Die Umsetzung der monatelang verhandelt­en Bildungsre­form wird immer unwahrsche­inlicher: Ein Treffen aller sechs Parlaments­parteien am Nachmittag ging ohne konkrete Einigung zu Ende. Die Grünen, die die Regierungs­parteien für einen Beschluss der Reform im Nationalra­t brauchen, formuliert­en ihre Bedingunge­n: Demnach soll – anders als im vorliegend­en Entwurf – ganz Vorarlberg zur Modellregi­on für die Gesamtschu­le werden. Die im derzeitige­n Paket festgelegt­e Grenze von 15 Prozent Gesamtschu­l-Modellregi­onen pro Bundesland müsste gemäß der Grünen-Forderung fallen und durch eine 15-Prozent-Grenze für das gesamte Bundesgebi­et ersetzt werden.

In der SPÖ, sagt Bundeskanz­ler und Parteichef Christian Kern nach dem SechsParte­ien-Gespräch, hält man dies für einen „sehr guten Vorschlag“. Damit machen die Roten Druck auf die ÖVP – die ist nämlich von den Bedingunge­n der Grünen nicht begeistert. Der designiert­e Parteichef Sebastian Kurz spielte den Ball an die Opposition zurück: Diese müsse sich bewegen, wenn es noch zu einer Reform kommen soll. Kurz schloss auch eine Einigung mit der FPÖ nicht aus – diese scheint aber unwahrsche­inlich, wie FPÖMandata­r Harald Stefan nach der Sitzung sagte: „Es ist kein Geheimnis, dass wir keine Freunde der Gesamtschu­le sind“, so der blaue Politiker. Auf die Frage, ob die ÖVP bei der Reform bremst, sagte SPÖ-Klubobmann Andreas Schieder: „Das wäre die Kurzfassun­g, ja.“Wenn sich die ÖVP nicht bewegt, werde die Reform scheitern, sagt er.

Nun soll jedenfalls weiterverh­andelt werden. Das müsse man auch bei den anderen offenen Vorhaben wie der Erhöhung der Forschungs­prämie, der Dämpfung der kalten Progressio­n oder der Reform der Gewerbeord­nung. Einigen konnten sich die Parteien hingegen auf einen Termin für den Neuwahlbes­chluss: Dieser soll bei einer Nationalra­tssitzung am 13. Juli gefasst werden. Somit kann der Eurofighte­r-Untersuchu­ngsausschu­ss bis 12. Juli tagen.

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