Kern bringt Ski und Kreisky mit
Bundeskanzler Kern will politische und wirtschaftliche Kontakte mit den Emiraten am Golf intensivieren.
Mit einem Bild von Bruno Kreisky, das Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) an Kronprinz Mohammed Bin Zayed Al Nahyan übergab, wollte Kern an den letzten Besuch eines österreichischen Regierungschefs 1981 anknüpfen. Es sollte in der „lange vernachlässigten Region“als Türöffner fungieren. Um die gute Stimmung zu fördern, wurde der Kronprinz – ein begeisterter Skifahrer, der im Winter auch gerne in Österreich Station macht – außerdem mit einem Paar österreichischer Ski beglückt.
Die VAE – eine Föderation von sieben Emiraten im Südosten der Arabischen Halbinsel in Südwestasien mit derzeit rund neun Millionen Einwohnern – sind der größte Handelspartner für Österreich in der Golfregion mit Exporten in der Höhe von 640 Mil- lionen Euro im Jahr 2016. Mit der OMV (24,9 Prozent) und dem Chemiekonzern Borealis (64 Prozent) stehen wichtige Unternehmen im Teil-Eigentum der VAE. An den aktuellen Verhältnissen soll sich laut OMV-Chef Rainer Seele vorerst auch nichts ändern. Mit der staatseigenen Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC) sei daher eine „Absichtserklärung“für eine Kooperation unterzeichnet worden.
Natürlich sei es bei den Gesprächen auch um im Verhältnis kleinere Engagements Österreichs in den Emiraten gegangen, meinte der Kanzler und nannte Waagner-Biro oder Siemens Österreich als Beispiele. Oder auch die Getränkehersteller Red Bull und Power Horse, die ein geplantes Gesetz beunruhigt, das es unter anderem ermöglichen würde, Energydrinks künftig mit 100 Prozent zu besteuern.