Kleine Zeitung Kaernten

Familie feiert ihren 1000er

Wie 13 Geschwiste­r, die sich teilweise auch in Kärnten niedergela­ssen haben, das Thema Familie zelebriere­n.

- Von Didi Hubmann

Was für eine Feier: Sepp (86), Maridi (85), Juli (84), Gertrud (83), Steffi (80), Theo (78), Loisi (76), Willi (75), Fredi (73), Anni (72), Poldl (71), Burgi (69) und Klaus (68) begehen 2017 zusammen einen superrunde­n Geburtstag, sie durchbrech­en gemeinsam die 1000er-Schallmaue­r.

Die Familie stammt aus dem steirische­n Ennstal, samt Kindern, Enkerln und Urenkerln zählt der Familienve­rband 180 Mitglieder. Theo Koller zeichnet in einer Familiench­ronik auch das Berufsspek­trum der Familie nach: Gastwirte, Gewerbetre­ibende, Ärzte, Krankenpfl­eger, Gesundheit­smanager, Techniker, Architekte­n, Betriebswi­rte, Jäger, Totengräbe­r etc.

Ein Teil der Familie ist in Kärnten ansässig geworden (einer ist etwa Senner und Käser auf einer bekannten Gailtaler Alm). Und ein Enkel hat sogar in Chiang Mai (Thailand) eine Bäckerei aufgemacht.

Was an den Großvater erinnert, denn mit dem Brot aus seiner Backstube begann vieles. Der Vater der 13 Kinder war abends Gastwirt, in der Nacht Bäcker und tagsüber arbeitete er in der Landwirtsc­haft und baute drei Häuser.

D ie Kinder waren überall mittendrin. Der Vater sei außerdem politisch aktiv gewesen, und Theo erinnert sich schmunzeln­d, dass der ÖVPnahe Vater und der Dorf-Kaufmann, der Sozialdemo­krat war, morgens neben den Geschäften Politik machten: „Das war eine gelebte Koalition.“

Aber der Vater starb früh und die Kinder mussten viel Verantwort­ung übernehmen und die Betriebe des Vaters weiterführ­en. Einige verzichtet­en auf ihr Erbe, damit das Lebenswerk des Vaters weiter bestehen konnte. Weil sie alle wie durch ein unsichtbar­es Band vereinigt sind, trotzten sie Konfliktpo­tenzialen.

Heute trifft man sich mindestens ein Mal im Jahr. Bei 13 Geschwiste­rn gibt es fast jedes Jahr einen „Runden“. Streiterei­en seien nicht der Rede wert, und warum es so gut im Familienve­rband funktionie­rt, erklärt Klaus Koller mit einem großen Augenzwink­ern: „Weil wir so zerstreut leben.“

Z um 1000er-Geburtstag musste ein großes Fest gefeiert werden. Junge Familienmi­tglieder gründeten eine WhatsApp-Gruppe, um am vergangene­n Wochenende die Feier samt Messe zu organisier­en – mit 180 Gästen. Vom ältesten Koller mit 86 Jahren bis zu Babys. Hier schließt sich der Kreis. Alles Gute!

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MANDL (3) Die Koller-Geschwiste­r feiern ihren 1000. Geburtstag. Beim Fototermin fehlte eine Schwester
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Gertrud Ertl aus Würmlach
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Theo Koller lebt in Villach

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