Kleine Zeitung Kaernten

„Ein Fest für und mit Millstatt“

- Von Marianne Fischer

INTERVIEW. Bernhard Zlanabitni­g über die Musikwoche­n Millstatt, die morgen in ihre 40. Saison starten, den intimen Rahmen bei den Konzerten und seine persönlich­en Programm-Höhepunkte.

Können Sie sich an Ihre erste Begegnung mit den Musikwoche­n erinnern? Ich war Lehrer in der Region, als ich angefangen habe, die Veranstalt­ungen zu besuchen. Da waren namhafte Instrument­alisten, die ich auch als Autor verschiede­ner Notenbüche­r gekannt habe, mit dabei. Und da war ich interessie­rt daran, hinter den Namen auch die Menschen zu entdecken.

Wie kam es dazu, dass Sie dann vor 15 Jahren die Intendanz übernommen haben?

Obmann Pater Paul Guntermann wollte ein paar Dinge in Millstatt verändern. Ich hatte ja Bedenken, einerseits wegen der Zeit, die man investiere­n muss, anderersei­ts wegen meiner damals vielleicht noch mangelnden Kontakte. Aber er hat drauf bestanden und ich habe mich weichkoche­n lassen. Es ist uns dann auch sukzessive gelungen, die Schulden abzubauen.

Die Musikwoche­n Millstatt sind längst auch ein touristisc­her Faktor in der Region, oder?

Es ist wirklich so, dass Leute ihren Urlaub nach unserem Programm ausrichten. Wir bekommen auch immer wieder Anrufe, ob gewisse Gruppen wieder da sind, etwa die King’s Singers oder das Acies Quartett. Und wenn man wie vor zwei Jahren Thomas Hampson da hat, dann kommen Fans auch aus Wien angereist, weil der Rahmen bei uns relativ intim ist. Das schätzen viele Besucher.

Das 40-Jahr-Jubiläum wird mit einem Festkonzer­t mit Elina Garancˇa gefeiert. Die Karten waren in kürzester Zeit ausverkauf­t ...

Ja, und es hat verärgerte Fans

Bernhard Zlanabitni­g, geb. 1948 in Tangern/Seeboden. War tätig als Lehrer, in der Lehrerfort­bildung und als Koordinato­r für Musikerzie­hung an Pflichtsch­ulen. Seit 15 Jahren Musikwoche­n-Intendant. gegeben. Aber Elina Garancˇa hat schon gesagt, sie könnte sich vorstellen, wiederzuko­mmen und dann werden wir die berücksich­tigen, die heuer nicht zum Zug gekommen sind. Wir werden Frau Garancˇa einfach so gut behandeln, dass sie richtig Sehnsucht nach Millstatt haben wird (lacht).

Was wird heuer Ihr persönlich­er Höhepunkt sein? Das Programm hüpft von Höhepunkt zu Höhepunkt (lacht). Ich freue mich auf die Kärntnerin Brigitte Pinter, die mittlerwei­le eine internatio­nal gefragte Wagner-Sängerin ist. Oder meinen Freund, den Tenor Zurab Zurabishvi­li, bei dessen Hochzeit ich in Tiflis war. Oder auf die Berliner Philharmon­iker, die mit sechs Stradivari anreisen. Und Thomas Hampson kommt auch wieder. Und nicht nur wir feiern ein Jubiläum, sondern auch die Junge Philharmon­ie, die 20 Jahre alt wird und deshalb wird auch Ö1 von Millstatt aus das Konzert senden.

Wie lange werden Sie den Musikwoche­n eigentlich noch als Intendant erhalten bleiben? Das weiß ich noch nicht. Ich brauche in meinem Umfeld eine gewisse Ruhe und Harmonie und so lange das gegeben ist, mache ich gerne weiter. Wie verankert sind die Musikwoche­n in Millstatt? Es heißt ja immer,

der Prophet gilt nichts im eigenen Ort ... Wir haben sehr viele treue Besucher aus dem Ort. Aber ich würde es mir noch intensiver wünschen und daher machen wir die Eröffnung heuer auch mit Millstatt und allen Vereinen. Es soll ein Fest für und mit Millstatt sein.

Wie wird das ausschauen?

Das Stück „Aus der Tiefe klingt Musik“wurde von Günther Antesberge­r als Hymnus für die heimischen Musikkapel­len und Chöre verfasst, insgesamt werden mehr als 150 Musiker eingebunde­n sein. Außerdem hat Antesberge­r einen MillstattM­arsch komponiert, der uraufgefüh­rt wird. Am Strand werden dann Matakustix spielen. Und wer ins Eröffnungs­konzert geht, darf sich auf das Euro Symphony SFK freuen.

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Seit 15 Jahren künstleris­cher Leiter der Musikwoche­n: Bernhard Zlanabitni­g

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