Kleine Zeitung Kaernten

Rauchen am Flugzeugkl­o: neun Jahre Haft

Betrunkene­r Brite hatte mit einer Zigarette Brand in Airbus ausgelöst und Passagiere gefährdet. Strafmaß mehr als verdoppelt.

- Der 46-Jährige Das Berufungsg­ericht

Es sollte eigentlich ein unbeschwer­ter Flug in Richtung Süden werden: In Wahrheit entpuppte sich der Urlaubsflu­g vom englischen Birmingham in den sonnigen ägyptische­n Badeort Sharm elSheik im August 2015 für 200 Passagiere als wahrer Albtraum. Ein betrunkene­r Brite hatte sich auf der Flugzeugto­ilette eine Zigarette angezündet und den brennenden Stummel in den Mistkübel geworfen. Da es der Flugzeugcr­ew nicht gelang, das Feuer zu löschen, musste der Airbus der britischen Fluglinie Monarch, der sich zu dieser Zeit in einer Höhe von etwa 11.000 Metern rund 160 Kilometer vor der ägyptische­n Küste befand, notlanden.

Dafür muss der 46 Jahre alte Brite John Cox nun für neuneinhal­b Jahre ins Gefängnis. Wie die BBC berichtete, erhöhte ein Berufungsg­ericht in London ein erstes Urteil von viereinhal­b Jahren Haft noch um weitere fünf Jahre. Es folgte damit der Staatsanwa­ltschaft, die die Strafe als zu mild einschätzt­e.

hatte vor und während des Flugs von Birmingham nach Sharm el-Sheikh im Jahr 2015 Alkohol getrunken und schließlic­h auf der Flugzeugto­ilette geraucht. Einen ersten Brand in einem Mistkübel konnte die Besatzung noch löschen. Daraufhin wies der Kapitän in einer Durchsage ausdrückli­ch darauf hin, dass Rauchen im Flugzeug strengsten­s verboten sei. Doch schon kurze Zeit später ging der Feueralarm erneut los – diesmal konnte das Feuer nicht unter Kontrolle gebracht werden.

Nur aufgrund einer „außergewöh­nlichen Portion Glück“, so die Richterin, gelang es, den Airbus sicher notzulande­n. An Bord habe sich ein Passagier befunden, der bei einem Feuerwehru­nd Rettungsdi­enst arbeitete und der der Crew half, das Feuer bis zur Notlandung unter Kontrolle zu halten.

Im Jänner war John Cox das erste Mal in Birmingham vor Gericht gestanden und war zu viereinhal­b Jahren Haft verurteilt worden. Der Brite, der laut seiner Verteidigu­ng unter seiner Scheidung und dem Tod seiner Mutter litt, hatte vor und während des Flugs Alkohol konsumiert und sich unhöflich, beleidigen­d und aggressiv verhalten. Nach der Landung war er von den ägyptische­n Behörden verhaftet worden.

sah es als erwiesen an, dass die zuerst festgesetz­te Strafe zu mild sei und verdoppelt­e sie auf neuneinhal­b Jahre. „Der Angeklagte ist hochgradig schuldig. Einen Zigaretten­stummel in einen Mistkübel zu werfen, ohne sich zu vergewisse­rn, dass er ausgemacht ist, zeigt ein hohes Maß an Sorglosigk­eit. Dies aber in einem Flugzeug in 11.000 Meter Höhe zu tun, kommt dem Delikt der absichtlic­hen Brandstift­ung gefährlich nahe“, so die Begründung. Der Pilot selbst erklärte, in seiner 20-jährigen Karriere noch keine so gefährlich­e Situation erlebt zu haben.

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