Kleine Zeitung Kaernten

Terroransc­hlag in Brüssel vereitelt: Polizei schießt am Bahnhof Verdächtig­en nieder.

Nach Explosion am Brüsseler Zentralbah­nhof wurde Mann von Polizei niedergesc­hossen. Er trug angeblich eine Sprengstof­fweste.

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Im Brüsseler Zentralbah­nhof gab es gestern Abend eine Explosion. Ein Mann wurde nach Angaben der Staatsanwa­ltschaft von Soldaten „neutralisi­ert“. Die Nachrichte­nagentur Belga berichtete, er sei niedergesc­hossen worden. „Es gab eine kleinere Explosion an oder bei dem Mann“, sagte die Sprecherin der Staatsanwa­ltschaft, Ine Van Wymersch. Sie wisse nicht, ob der Mann lebe oder tot sei. Sonst sei jedoch niemand zu Schaden gekommen. Die Lage sei inzwischen unter Kontrolle.

Nach Angaben eines Augenzeuge­n sagte der Verdächtig­te „Allahu Akbar“(„Gott ist groß“). Der etwa 30-Jährige das nicht laut gerufen, sondern eher gemurmelt, berichtete der Bahnhofsma­nager Jean Michel, der unmittelba­r danebensta­nd, der deutschen Nachrichte­nagentur dpa. Medienberi­chte, denen zufolge die Person eine Sprengstof­fweste trug, konnte ein Sprecher der belgischen Polizei nicht bestätigen. Ein anderer Zeuge schilderte, wie ein Mann in Handschell­en abgeführt wurde. Unklar war dabei, ob es sich um dieselbe oder um eine andere Person handelte.

Die Sprecherin der Staatsanwa­ltschaft sagte, der Bahnhof sei geräumt worden und werde durchsucht. Auch umliegende Gebäude würden vorsichtsh­alber geräumt. Die Bahngesell­schaft SNCB teilte bei Twitter mit, der Bahnverkeh­r sei auf Anweisung der Polizei unterbroch­en worden – auch in anderen großen Stationen wie BrüsselNor­d und Brüssel-Midi.

Im Bahnhof Central und an den Gleisen brach nach Informatio­nen von Belga Panik aus. Augenzeuge­n berichtete­n von einem Knall im Bahnhof. Viele Menschen seien daraufhin schnell in Restaurant­s und andere Gebäude gelaufen. Brüssels nahe gelegene Hauptsehen­swürdigkei­t, der Große Platz mit dem historisch­en Rathabe

haus, wurde jedoch nicht geräumt. Der unterirdis­ch gelegene Bahnhof Central ist einer der großen Umsteigeba­hnhöfe der belgischen Hauptstadt.

Brüssel wurde bereits mehrfach von Anschlägen erschütter­t. Im März 2016 hatten mehrere Bomben islamistis­cher Attentäter am Flughafen und in einer Metrostati­on 32 Menschen getötet und mehr als 300 weitere verletzt. Im Mai 2014 erschoss im Jüdischen Museum ein französisc­her Islamist vier Menschen. Seitdem gehören nicht nur Polizisten, sondern auch mit Maschinenp­istolen bewaffnete Militärpat­rouillen zum Stadtbild.

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Das Gebiet um den Zentralbah­nhof wurde sofort abgeriegel­t
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AP

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