Wissensfabrik der Kärntner Wirtschaft
Ministudium mit 33 Studenten wuchs zu Wissensfabrik mit 1178 Absolventen: An der Fachhochschule kann seit 20 Jahren Wirtschaft studiert werden.
Ein Klagenfurter Taxifahrer hat Dietmar Brodel von der Fachhochschule (FH) Kärnten überzeugt. „Ich bin damals zum Bewerbungsgespräch in Klagenfurt gefahren. Bei der Fahrt vom Flughafen hab ich ihn gefragt, ob er die FH kennt“, erinnert sich der jetzige Leiter des Studienbereichs Wirtschaft und Management. Die Antwort des Taxlers: „Natürlich, auf die sind wir stolz.“Da wusste Brodel, dass er hier richtig ist.
Das war vor fast 14 Jahren. Das Wirtschaftsstudium an der FH war damals so alt wie ein Kindergartenkind. 1997 war es am Standort Spittal mit dem Namen „Kommunales Management“aus der Taufe gehoben worden. „Alles war damals noch recht provisorisch, aber die Atmosphäre dafür sehr familiär“, erzählt Alex Maurer. Der heutige Finanzdirektor der Stadt Salzburg zählte zu den ersten 33 Studenten. Aktuell sind es 482. Sie verteilen sich auf fünf Studienzweige: Business Management, Public Management, Digital Business Management, Hotel Management und Intercultural Management. Gelehrt und gelernt wird mittlerweile am Standort Villach. „Wir haben ein sehr breites Angebot, das wir immer wieder anpassen. Dafür halten wir laufend Rücksprache mit der Wirtschaft vor Ort: Was wird gebraucht, welche Fähigkeiten sind wichtig?“, sagt Brodel.
Die bisher 1178 Absolventen arbeiten in Hotels, leiten Unternehmen oder stehen im Dienst von Land oder Gemeinden. „Du lernst, Theorie und Praxis in Verbindung zu bringen, kriegst viel Basiswissen mit“, erzählt Christoph Wriessnegger. 2012 hat er den Studienzweig Business Management mit einem Bachelor-Titel abgeschlossen.
Danach gründete er die Villacher Firma Datea, die Unternehmen bei der Digitalisierung
berät. Derartige Initiativen wünscht sich FH-Professor Brodel von seinen Studenten: „Eigenunternehmerisches Handeln ist wichtig. Wir haben drei Kernbereiche: Wissensvermittlung, Praxis und Persönlichkeitsentwicklung.“Gerade auf Letzteres würde sehr viel Wert gelegt: „Es geht auch um gesellschaftliches Engagement. Am Ende des Studiums soll man sich die Frage stellen: Was kann ich tun, um mitzuhelfen?“Vielleicht sind manche Kärntner deshalb so stolz auf ihre FH.