Kleine Zeitung Kaernten

Lebenslang­e Schäden als versteckte Folge früher Handynutzu­ng.

- Von Elisabeth Klaus

Vor zehn Jahren brachte Apple mit dem Iphone eine Verkaufsse­nsation auf den Markt, die eine digitale Revolution einleitete. Heute ist das Smartphone omnipräsen­t und aus dem Alltag nicht mehr wegzudenke­n. Gerade Jugendlich­e verbringen viel Zeit vor dem Bildschirm. Dadurch verändern sich nicht nur soziale Strukturen, sondern auch das Gehirn.

Wer sich bis zu drei Stunden täglich über sein Smartphone beugt, schädigt seine Wirbelsäul­e. Studien zeigen aber auch, dass durch die ständigen Wischbeweg­ungen die Fingerspit­zen sensibler werden und besser steuerbar sind. Allerdings fanden Neurologen heraus, dass das Handy auch das Belohnungs­zentrum im Gehirn anspricht, wodurch es zur Dopaminaus­schüttung kommt. Derselbe Mechanismu­s wird durch die Einnahme von Drogen ausgelöst. Bei Kindern und Jugendlich­en ist dies besonders verheerend, da sie noch nicht fähig sind, zu beurteilen, wie viel Zeit vor dem Bildschirm für sie gesund ist. Damit zählen für sie zu den negativen Folgen des Handykonsu­ms nicht nur schwindend­e Motivation und sinkende Merkfähigk­eit, sondern auch potenziell­es Suchtverha­lten.

Unter Jugendlich­en besteht auch der Zwang, ständig online zu sein, was vor allem von der Angst, etwas zu verpassen, herrührt. Laut einer Studie der Universitä­t Bonn wird das Handy im Schnitt 135 Mal am Tag „gecheckt“– das bedeutet, dass alle siebeneinh­alb Minuten ein Blick auf das Smartphone erfolgt. Damit hat sich das Handy wohl den unrühmlich­en Platz der Volksdroge Nummer eins erarbeitet.

Um all dem zu entkommen, ist es wichtig, sich Pausen zu gönnen und das Handy konsequent abzuschalt­en, wenn man es nicht benötigt. Denn ständiger Informatio­nsüberflus­s lässt das Gehirn ermatten und macht auf lange Sicht krank. Es empfiehlt sich also eine digitale Diät.

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