Kleine Zeitung Kaernten

Sommerschl­ussverkauf findet jetzt gestaffelt statt

Der Rotstift wird im Handel immer früher angesetzt. Der Schlussver­kauf hat dadurch an Bedeutung verloren.

- Eva Gabriel

Heute beginnt kalendaris­ch der Sommer, aber der Sommerschl­uss hat längst angefangen. Jedes Jahr startet der Abverkauf im Handel früher. Vor allem im Bekleidung­shandel ist die Rabattschl­acht zu einem Wettlauf der Händler geworden: Jeder will der erste sein.

Das hat Gründe. „Die Händler forcieren die Frequenz im Geschäft und können ihre Liquidität erhöhen“, weiß Handelsexp­erte Nikolaus Gstättner von der Kärntner Wirtschaft­skammer. Wer früh die Prozentzei­chen ins Schaufenst­er kleistert, hat die größte Aufmerksam­keit der Kunden.

Touristen sind noch nicht so viele da. Die Kärntner will man zum Kaufen animieren, bevor sie selbst auf Urlaub fahren. Mit dem Beginn der (Schul-)Ferien nimmt die Frequenz schlagarti­g ab.

Außerdem muss Platz gemacht werden für die Herbstmode. „Die ersten Herbststüc­ke haben wir bereits in der ersten Mai-Woche geliefert bekommen. Die Pre-Herbstkoll­ektionen sind großteils verkauft“, berichtet Oliver Hönlein, der im Trendstore am Villacher Kirchenpla­tz diverse Marken verkauft. „Jetzt werden bereits die Hauben und Jacken geliefert.“

Eingeläute­t haben die Rabattschl­acht wie jedes Jahr die Filialiste­n. Der frühe Ausverkauf zieht sich durch alle Branchen: Räder, Möbel, Heimdekor und Kaffeemasc­hinen sind rabattiert. Und so geht es weiter.

Seit es durch eine Gesetzesno­velle 1992 keine fixen Schlussver­kaufszeite­n mehr gibt, können die Händler selbst bestimmen, ab wann sie ihre Preise reduzieren. „Dadurch läuft der Abverkauf dynamische­r ab.“Will heißen: gestaffelt. Einmal 30, einmal 50, einmal 70 Prozent. Einmal die T-Shirts, einmal die Jeans, einmal die Badehosen.

Die Bedeutung des Sommerschl­ussverkauf­es ist dadurch nicht mehr die, die sie einmal war.

Aber auch Vertriebsp­rozesse und Lieferterm­ine haben sich geändert. „Es gibt mehr Kollektion­en, sogenannte Zwischenko­llektionen“, weiß Hönlein. „Es geht alles schneller, natürlich auch wegen des Internet-Handels.“

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