Kleine Zeitung Kaernten

Kapsch fährt von der Autobahn in die Stadt

Österreich­s weltweiter Mitspieler bei Mautsystem­en stellt sich künftig viel breiter als Mobilitäts-Konzern auf.

- Claudia Haase

Mit Mautsystem­en vor allem auf Autobahnen ist die börsennoti­erte Kapsch TrafficCom rasant gewachsen. Jetzt gibt Firmenchef Georg Kapsch ein neues Ziel ins „Navi“ein, um weiter zu expandiere­n. „Autobahnen, Autobahnen, Autobahnen, das haben wir zehn Jahre gemacht“, sagt er. Dieses Kerngeschä­ft werde man sichern, das Zukunftsse­gment seien aber intelligen­te Mobilitäts­lösungen in Städten. „Städte gibt es unendlich viele.“Dort wird sich der Verkehr in den nächsten Jahren rasant wandeln. „Intermodal­ität“ist das Stichwort, es steht für die Kombinatio­n verschiede­ner Verkehrsmi­ttel vom Auto über Öffis bis zum Fahrrad. Kapsch will hier Schnittste­lle zwischen Autoindust­rie und den Städten sein. Ideen dazu liefern auch Start-ups, die Kapsch auf seinem Campus unterstütz­t.

Autonomes Fahren wird nach Einschätzu­ng von Georg Kapsch zumindest in den Städten aber noch länger auf sich warten lassen. Prognosen, dass 2025 bereits 40 Prozent der Fahrzeuge autonom unterwegs sind, teilt er nicht. Am schnellste­n komme autonomes Fahren auf Autobahnen und bei Lkw.

Das nächstgele­gene Etappenzie­l ist aber Deutschlan­d. Die neue Pkw-Maut bedeutet drei Großaufträ­ge im Wert mehrerer Hundert Millionen Euro, um die Kapsch gegen harte Konkurrenz rittert.

Im Geschäftsj­ahr 2016/17 machte Kapsch TrafficCom beim Umsatz einen Sprung um 23,3 Prozent nach vorn auf knapp 650 Millionen Euro. Das Betriebser­gebnis Ebit ging um 3,6 Prozent auf 60 Millionen Euro zurück, vor allem wegen der Integratio­n der ehemaligen Schneider Transporta­tion. Mit zwölf Millionen Euro belastete ein Patentrech­tsstreit in den USA das Ergebnis. Pro Aktie zahlt Kapsch 1,50 Euro Dividende.

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Georg Kapsch: Zukunft in der Stadt

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