Stillstand ist ihr unbekannt
Hermine Bauer (52) ist Vize-Chefin des FH-Studienbereichs Wirtschaft und Management, der heute jubiliert.
V orgezeichnet war der Weg von Hermine Bauer zur FH-Professorin und Studiendekanin nicht. Nach der – mit Auszeichnung bestandenen – Matura an der Handelsakademie suchte die Klagenfurterin eigentlich einen Arbeitsplatz, eine Absage erwies sich als Glücksfall. „Die Personalchefin einer Bank schrieb im Brief unter ,PS‘, ich solle mit dem schönen Zeugnis doch ein Studium beginnen.“1984 inskribierte sie als eine der Ersten Angewandte Betriebswirtschaft an der Uni Klagenfurt, schloss das Studium 1989 mit einer Diplomarbeit beim legendären Organisationsentwickler Heijo Rieckmann ab. 1990 heuerte Bauer im Porsche-Konzern an, wechselte zu Beratungsfirmen und 1998 zu Philips. Eine Führungsaufgabe im Logistikbereich führte Bauer durch Europa, parallel arbeitete sie als Vortragende am Wifi, wo sie ihre Liebe zum Lehrberuf entdeckte.
2000 dann die erfolgreiche Bewerbung für eine Professur für Betriebswirtschaft an der Fachhochschule Kärnten. „Als ich kam, waren wir erst vier Angestellte, alles war im Aufbau.“Drei Jahre zuvor, 1997, startete das Studium „Kommunales Management“in Spittal, Keimzelle des Studienbereichs Wirtschaft und Management. 2004 übersiedelten Professoren und Studierende nach Villach. Wachstum inklusive: Aus anfangs 30 Studenten pro Jahr wurden allein im Bachelorstudiengang Wirtschaft 140. auer wurde 2003 stellvertretende Studiengangsleiterin, später Vize-Studienbereichsleiterin. Auch nach 17 Jahren ist die Begeisterung für
Ich kann mit meinem Ruf unter Studierenden, streng, aber fair zu sein, gut leben. Ich halte stets an dem fest, was ich vorher gesagt habe.
die Tätigkeit ungebrochen: „Es gibt keinen Stillstand“, sagt die 52-Jährige. „Die Stellenbeschreibung von heute ist komplett anders als vor 17 Jahren.“
Die geplante Einführung eines Masterstudiengangs „Digital Business Management“sowie umfassende Änderungen der Curricula zur Förderung modulartiger, integrierter Wissensvermittlung werden sie als Nächstes beschäftigen. Die Herausforderungen der Generation Y tun dies bereits: „Die Jungen haben heute andere Bedürfnisse, etwa den starken Wunsch nach Work-LifeBalance. Diplomanden konnte man vor zehn Jahren mehr fordern als heute.“Mit Stolz trägt Bauer ihren Ruf, streng, aber fair zu sein: „Ich halte eben an dem fest, was ich vorher gesagt habe.“Umso mehr freut es sie, wenn Studierende selbst nach der Sponsion für die schöne Studienzeit Dank abstatten. ie in Klagenfurt lebende Professorin findet den Ausgleich zur Arbeit im Sport. Neben Tennis, Radfahren und Wandern zählen das Pilgern und neuerdings Golfen zu den privaten Leidenschaften. Nicht ohne Mehrwert für den Job: „Beim Golf lerne ich Geduld.“