Nach 31 Jahren bei den Grünen zieht sich Peter Pilz aus der Politik zurück – weil ihn die Basis der Ökopartei abgewählt hat. „Vielen Dank, auf Wiedersehen“
Eigentlich hätte der Sonntag im Linzer Design Center ganz im Zeichen zweier Frauen stehen sollen: Tirols Vizelandeshauptfrau Ingrid Felipe und EU-Abgeordnete Ulrike Lunacek sollten von der Parteibasis an der Grünen-Spitze bestätigt werden – um in Personalunion die Lücke nach dem überraschenden Rücktritt von Eva Glawischnig, die aus priva- Gründen nicht beim Grünen-Kongress war, zu schließen. Das geschah dann auch, und zwar in durchaus solider Manier: Felipe wurde von 93,7 Prozent der 235 Delegierten zur neuen Chefin gewählt. Lunacek schnitt mit 96,5 Prozent, die sie gerne als Spitzenkandidatin bei der Nationalratswahl sehen möchten, gar noch besser ab. Und dennoch: Grüner Erfolg war der Parteitag keiner. Der Grund: Peter Pilz.
Dieser verlor nämlich den Kampf um den vierten Platz auf der Bundesliste für die Nationalratswahl gegen den Jung-Abgeordneten Julian Schmid – und weil Pilz sich weigerte, auf einem anderen Platz anzutreten, hängt der berüchtigte Aufdecker nun seine Politikerkarriere an den Nagel. Sofort nach Verkündung des Ergebnisses der Stichwahl zwischen Pilz und Schmid, die Letzterer mit 55 zu 45 Prozent für sich entscheiden konnte, trat der 63-Jährige für eine kurze Verabschiedung ans Rednerpult: „Vielen Dank, auf Wiedersehen“, richtete er an die grüne Basis, die ihn mehrten