Kleine Zeitung Kaernten

Ein Blick ins Innerste des Systems Schulz

- Ingo Hasewend

D rei Monate sind es noch, bis in Deutschlan­d ein neuer Bundestag gewählt wird. Drei Monate also, die Martin Schulz noch bleiben, um den Karren SPD noch einmal aus dem Sumpf zu ziehen. Dass er Kämpfer ist, hat er in seinem Leben schon mehrfach bewiesen. Er vertraut dabei vor allem auf die Kraft seiner Reden. Das jedenfalls erzählen Vertraute des deutschen Sozialdemo­kraten dem Journalist­en Martin Häusler. Er hat sich in „Verstehen Sie Schulz“(Europa-Verlag, 184 Seiten, 15,40 Euro) auf Spurensuch­e in der Vergangenh­eit begeben. Dafür hat er sich ausführlic­h selbst mit ihm unterhalte­n, aber auch mit Geschwiste­rn, Freunden, Weggefährt­en aus Würselen – dem Ort, wo Schulz aufwuchs und der ihn geprägt hat. Es sind vor allem die Geschwiste­r Doris Harst und Walter Schulz, selbst lange Jahre Regionalpo­litiker der SPD, die über ihr Familiensy­stem Auskunft geben und damit einen Teil der Frage beantworte­n, wie es zur Prägung des Kanzlerkan­didaten kam. Sie erzählen, dass ihr deutlich jüngerer Bruder – das jüngste von fünf Kindern – ein von allen verwöhntes Kind war und es schon als Bub verstand, die Aufmerksam­keit der Älteren auf sich zu ziehen. Häusler hat es geschafft, über die Familie bis ins Innerste zu schauen. Das Buch öffnet einen neuen Blick auf Schulz, auch wenn es an manchen Stellen etwas zu weich gezeichnet erscheint.

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