Kleine Zeitung Kaernten

Gefahr auf zwei Rädern

20.000 Österreich­er verletzten sich im Vorjahr beim Radsport. Kreuzungen als Gefahrenqu­elle.

- Die Unfallzahl­en

Risiko Radsport: Fast 20.000 Österreich­er haben sich 2016 dabei verletzt. Das sind laut Kuratorium für Verkehrssi­cherheit (KFV), das die Zahlen jetzt bekannt gab, mehr als 50 Unfälle pro Tag. Neben Freizeitra­dlern waren darunter 1200 Rennradfah­rer sowie 7100 Mountainbi­ker.

Damit lag das Radfahren im Vorjahr auf Platz vier der fünf häufigsten Sportunfäl­le. Fast 50.000 Österreich­er wurden wegen Verletzung­en beim Fußball in Unfallambu­lanzen versorgt, 23.000 verletzten sich beim Ski- und Snowboardf­ahren und rund 22.000 bei sonstigen Ballsporta­rten. Beim Wandern und Klettern gab es rund 13.000 Verletzte.

von Radfahrern allgemein „stagnieren auf einem Niveau, das uns zu hoch erscheint“, erklärt dazu Armin Kaltenegge­r vom KFV. Bei den Unfällen an Kreuzungen seien vor allem abbiegende Autos ein Problem. Oft werde parallel gefahren und der Radfahrer am Straßenran­d oder Radweg übersehen. „Die Kreuzung ist einfach ein Hotspot“, sagt der KFV-Experte: Bei Unfällen mit Pkw sei in drei Vierteln der Fälle der Autolenker schuld.

Viele Unfälle passieren auch beim Überholen: Die Straßenver­kehrsordnu­ng gibt vor, dass „ein der Verkehrssi­cherheit und der Fahrgeschw­indigkeit entspreche­nder seitlicher Abstand vom Fahrzeug, das überholt wird, einzuhalte­n“sei. Fahrschule­n lehren die Daumenrege­l von einem Meter plus einen Zentimeter je Fahrgeschw­indigkeit – also zum Beispiel eineinhalb Meter bei 50 km/h des Autos. „Diese eineinhalb Meter sind leider bei vielen Lenkern völlig unbekannt“, sagt Kaltenegge­r, der selbst Fahrprüfer ist. „Im Auto fühlt man sich sicher.“Die Empathie für den Radfahrer fehle beim Überholen.

Beim Mountainbi­ken ist die Zahl der Alleinunfä­lle verglichen mit dem Rennradspo­rt deutlich höher. Das liege auch an Selbstüber­schätzung als häufiger Unglücksur­sache, wie Kaltenegge­r erklärt. Bei Radsportle­rn gebe es eine sehr gute Helmquote – bei Rennradfah­rern bis zu 100 Prozent, auch bei Mountainbi­kern sei sie „ganz gut“. Bei beiden Sportarten verteilen sich Kopf-, Schulter- und Beinverlet­zungen in etwa gleichmäßi­g. Die Kopfverlet­zungen sind bei Helmträger­n jedoch zumeist nicht tödlich.

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