Kleine Zeitung Kaernten

Er gibt längst den Ton an

Aleksander Simicˇ (13) begeistert als Cellist. Jetzt kam er ins Finale eines internatio­nalen Nachwuchsw­ettbewerbs.

- Von Helmut Christian

M ehr als 15.000 Mal wurde das Video auf Youtube bereits aufgerufen. Es zeigt Aleksander Simicˇ, wie er mit Hingabe Mendelssoh­ns „Lied ohne Worte“auf dem Cello spielt, begleitet von seiner Oma am Klavier. Aufgenomme­n wurde es bei einer der letzten Runden des renommiert­en Wettbewerb­es für Nachwuchsk­ünstler „Virtuosi“, der kürzlich in Budapest stattgefun­den hat.

Die fünfköpfig­e Jury bescheinig­te ihm eine große Zukunft. Ein Juror, der Cellist István Várdai, war so begeistert, dass er den 13-Jährigen das Stück nochmals auf seinem Stradivari Cello aus dem Jahr 1673, auf dem schon die berühmte Jacqueline du Pré musiziert hat, spielen ließ. Von 2000 Teilnehmer­n schaffte Aleksander den Einzug ins Finale unter die besten drei. Mit der „Ungarische­n Rhapsodie“von David Popper, erstmalig mit Orchester, schaffte er schließlic­h den zweiten Platz und holte sich auch zwei Sonderprei­se. Sein Auftritt wurden im ungarische­n Fernsehen live übertragen.

D ieser Preis zog eine Reihe von Konzerten nach sich, davon drei in Budapest. Aber schon in jüngster Vergangenh­eit schaffte Simicˇ Großes: Vor einem Jahr belegte er den 1. Platz im Bundeswett­bewerb „prima la musica“in Linz, danach einen 3. Platz in Porecˇ und erst im Mai einen wichtigen Wettbewerb in Belgrad.

Aleksander, der das Bachmann-Gymnasium in Klagenfurt besucht, wurde in eine musikalisc­he Familie in Maria Rain hineingebo­ren. Neben seiner Oma spielt seine Schwester Sophia (15) ebenfalls Klavier und sein Bruder Konstantin (5) Violine. Vater Orfej ist Stimmführe­r der 1. Geigen und Mutter Éva Solocellis­tin im Kärntner Sinfonie Orchester (KSO). Sie gibt Aleksander seit dem 5. Lebensjahr Unterricht. „Man muss ihm das Cello regelrecht wegnehmen, damit er zu üben aufhört. Denn schließlic­h gibt es ja noch die Schule. Sogar beim Skikurs hat er es zum Üben mitgenomme­n. Vor den letzten Wettbewerb­en hat er bis zu zehn Stunden geübt.“A leksanders Berufswuns­ch ist leicht zu erraten: „Musiker, denn das Cello ist mein Leben.“Und er hat noch einen großen Wunsch: einmal mit dem Orchester seiner Eltern zu spielen. Der Schüler ist aber auch ein Sprachenta­lent. Er spricht Deutsch, Ungarisch, Serbisch, Englisch und Italienisc­h. Seine Hobbys – außer klassische Musik – sind Tennisspie­len und Laufen.

Wer sich vom immensen Talent des Jung-Cellisten, der zuletzt auch bei der Benefizgal­a „Auxilium“im Stadttheat­er mitgewirkt hat, überzeugen möchte: Im Herbst gibt es zwei Kärnten-Termine (siehe Info).

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Aleksander Simicˇ übt bis zu zehn Stunden am Tag: Sogar zum Skikurs hat er sein Cello mitgenomme­n

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