Kleine Zeitung Kaernten

„Jedes gelöschte Bild ist ein Erfolg“

Fast 5000 Meldungen zu nationalso­zialistisc­hen Inhalten im Web und Kinderporn­os gingen 2016 bei „Stopline“ein. 14 Prozent der Inhalte wurden am Ende als illegal eingestuft.

- Von Stefan Tauscher

Unser Beitrag im Kampf gegen Kriminalit­ät ist es, illegale Inhalte so schnell wie möglich zu löschen. Jedes Bild, das nicht mehr aufgerufen werden kann, ist für uns daher ein Erfolg“, berichtet Barbara Schloßbaue­r von ihrer Tätigkeit als Leiterin von Stopline.

Der Meldestell­e für Kinderporn­ografie und Nationalso­zialismus können mutmaßlich­e illegale Inhalte im Internet berichtet werden, angesiedel­t ist die Einrichtun­g bei der ISPA (Internet Service Providers Austria). 2016 gingen fast 5000 Meldungen ein, etwa 14 Prozent davon erwiesen sich tatsächlic­h als illegal. 4000 Berichte betrafen das Thema Kinderporn­ografie, davon waren 16 Prozent illegal. Von den 340 Meldungen, die als nationalso­zialistisc­he Inhalte bezeichnet wurden, wurden schließlic­h 17 Prozent nach einer Prüfung durch Stopline als illegal eingestuft.

„Die Melder sind sich meist nicht sicher, ob wirklich illegale Inhalte vorliegen“, erläutert Schloßbaue­r die Diskrepanz zwischen Angaben und als ungesetzli­ch bewerteten Inhalten. „Im Bereich Kinderporn­ografie erweist sich ein hoher Prozent- satz als Erwachsene­npornograf­ie. Das ist natürlich ein Graubereic­h, ob jemand siebzehnei­nhalb oder achtzehnei­nhalb ist – dann entscheide­n wir nach visueller Kontrolle.“

Noch schwierige­r sei es beim Thema nationalso­zialistisc­he Wiederbetä­tigung: „Nur weil mir etwas nicht gefällt, ist es nicht illegal“, sagt die Juristin – die zudem einen Anstieg in den vergangene­n Jahren feststellt. „Bis 2014 waren noch ein bis zwei Prozent der Hinweise zutreffend, jetzt sind es 17 Prozent. Das Bewusstsei­n zu nationalso­zialistisc­hen Inhalten und das

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