Villacher soll Steuererklärungen manipuliert und 60.000 Euro ergaunert haben. Ermittlungen sind vor Abschluss.
Gefängniszelle statt Büro im Finanzamt: Das droht einem Villacher. Der 50jährige Finanzbeamte soll monatelang Steuererklärungen manipuliert haben. Es gibt neun Fälle mit insgesamt 60.000 Euro Schaden. Opfer ist die Republik, von der der Mann das Geld ergaunert haben soll. „Der Beschuldigte ist zu den Vorwürfen geständig“, sagt Markus Kitz, Sprecher der Staatsanwaltschaft Klagenfurt.
Der derzeit suspendierte Beamte soll außerdem 200 bis 300 Mal widerrechtlich auf Steuerakte zugegriffen und, teilweise aus Neugier, in diese Einsicht genommen haben. Dabei seien jedoch „nur“Daten verändert worden, die keine materiellen Schäden für die Opfer nach sich zogen, sagt Kitz.
ermittelt gegen den langjährigen Finanzamtsmitarbeiter – für ihn gilt die Unschuldsvermutung – wegen des Verdachts des Missbrauchs der Amtsgewalt. Die Ermittlungen sind vor dem Abschluss. Im Falle einer Verurteilung drohen dem Villacher bis zu zehn Jahre Haft.
Der 50-Jährige hat sich laut Ermittlungen für seinen Betrug ein ausgeklügeltes und aufwendiges System einfallen lassen: Er habe bereits erledigte Steuererklärungen geöffnet, steuerschonende Angaben erfunden und den Akt erneut zur Bearbeitung geschickt. Die anfallenden Rückzahlungen habe er sich auf sein Konto überweisen lassen. Danach machte der Beamte die falschen Angaben in den Steuererklärungen rückgängig.
soll der Villacher seine Eingriffe in die Steuerakte, die alle ohne Wissen der Betroffenen stattgefunden haben, mit „Fehlern“begründet haben, die er bei der ersten Bearbeitung gemacht hat. Als die „Korrekturen“immer mehr wurden, schlug das interne Kontrollsystem im vergangenen Herbst Alarm. Der Mann wurde suspendiert und angezeigt. Die Staatsanwaltschaft begann zu ermitteln.