Weingut Taggenbrunn startet Hotelbetrieb
St. Veiter Unternehmer-Paar Riedl wagt auf Taggenbrunn einen Hotelbetrieb. Edel und schön, aber ohne Sterne.
Rund 16 Monate hat der Umbau gedauert. Jetzt eröffnet das Uhrenindustriellen-Paar Andrea und Alfred Riedl (Jacques Lemans) auf seiner Burg Taggenbrunn bei St. Veit auch noch ein Hotel. Die 32 Zimmer und Suiten sind gediegen mit Zirbe, Eiche, Marmor eingerichtet. Der Blick ist atemberaubend. Am Samstag, wird aufgesperrt. Das Hotel wird mit seinen 90 Betten auch über die gängigen Buchungsportale buchbar sein.
Die Riedls lassen das Haus bewusst nicht nach Sternen zertifizieren, um eine Heurigen-Atmosphäre zu bewahren. Das Konzept: Das Hotel und der Heurige, der Mitte Juli eröffnet, sollen Weinverkauf und Weinverkostung befeuern – und umgekehrt. Mit im Gesamtpaket: der Getreidespeicher, der Räume für Seminare, Banketts, Hochzeiten etc. bietet. 200.000 Flaschen Wein ist die prognostizierte Jahresproduktion. „Unsere Planrechnungen haben wir ohne den Herrgott gemacht“, sagt Riedl. Womit er auf Wetterkapriolen anspricht. Schon einmal zerstörte ihm der Hagel die Ernte.
Nach knapp fünf Jahren Sanierungsarbeiten stecken laut Alfred Riedl 30 Millionen Euro Investitionskosten in den 40 Hektar Weingut und den alten Gemäuern, zu denen auch das „Pfleghaus“und das „Marhaus“gehören. Taggenbrunn wurde zu Beginn des 12. Jahrhunderts im Auftrag des Erzbistums Salzburg auf den Überresten einer keltisch-römischen Siedlung erbaut.
Die Burgruine wird indessen weiter saniert und gefestigt, der Ruinencharakter bleibt. Auch das Denkmalamt redet mit. „Das Einvernehmen ist kooperativ“, loben die Riedls.
Der Wein wird unter dem Markennamen „Taste of Time“verkauft. Auch ein Champagner ist im Programm. Er wird unter „Jacques Paagnier“vermarktet.
Die Verträge mit 35 Hotelmitarbeitern sind unterschrieben – das Team ist auch Teil des von Riedl erworbenen ehemaligen Blumenhotels in der Stadt St. Veit. Es sperrt ebenfalls wieder auf. Unter dem Namen „Die Zeit“.