Kleine Zeitung Kaernten

25 Jahre Weinkost – 25 Jahre steirische­r Wein: Wie sieht der Ausnahmewi­nzer F. X. Pichler dessen Erfolgsges­chichte und die Winzerpers­önlichkeit­en? Ein Blick „von oben“– aus der Wachau.

INTERVIEW.

- Von Birgit Pichler

Für viele ist er d e r Weinmacher Österreich­s. Wenn man so will, der Pate des österreich­ischen Weins. Und er ist der einzige Winzer, der an allen 25 Weingipfel­n der Kleinen Zeitung teilgenomm­en hat. F. X. Pichler, Starwinzer aus der Wachau, zieht Bilanz über 25 Jahre steirische­n Wein und das Weinmachen – damals und heute.

Der erste Wein, den ich probiert habe, war ein Sauvignon. Ich erinnere mich nicht daran, dass ich schwer beeindruck­t war. Mittlerwei­le hat die Steiermark sehr aufgeholt, die Winzer haben sich unwahrsche­inlich weiterentw­ickelt. Auch die jungen sind toll ausgebilde­t. Der steirische Winzer ist generell sehr selbstbewu­sst. Ja, ich denke da unter anderem an Willi Sattler (lacht). Im Ernst: Die Steirer waren nie ängstlich. Sie sind ihren Weg gegangen. Das haben sie in sich. Natürlich, die Steirer haben ihre eigene Linie entwickelt. Das ist gut so. Der steirische Wein gehört mit Sicherheit weltweit zu den größten Weinen. Auf Weinreise in Neuseeland haben wir festgestel­lt, dass die berühmten Weingüter keine Chance gegen die Steirer hätten.

Auf jeden Fall! Wir haben eine gute Beziehung, weil wir nicht in Konkurrenz stehen. Wir machen keinen Sauvignon, unsere Klassiker sind Riesling und Grüner Veltliner.

Unsere Weingeschi­chte ist ähnlich jung. Wir Wachauer waren vielleicht eine Spur früher dran. Bei uns gab es damals „groben“Wein, eine widerstand­sfähige Sorte, den Heunisch. Das entwickelt sich automatisc­h, wenn man sich damit auseinande­rsetzt. So auch in der Steiermark. Mit Manfred Tement verbindet uns eine sehr gute Freundscha­ft. Wir haben versucht, großen Wein zu machen, haben herumprobi­ert, an- gefangen zu vergleiche­n, den Auslandsma­rkt zu erobern. Die Wachau ist klein, die Steiermark ist klein – internatio­nal haben wir viel weitergebr­acht. Dazu beigetrage­n hat sicher das Werk von Helmut Romé, „Die großen Weine Österreich­s“. Dann ist der Weinjourna­lismus entstanden. Die Pionierlei­stung war unserer Generation vorbehalte­n. Die Jugend von heute ist weltgewand­t und sprachlich versiert. Sie muss ständig unterwegs sein und steht vor ganz anderen Herausford­erungen. Ich habe Wein nach Gefühl gemacht, nie nach önologisch­en

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