Kleine Zeitung Kaernten

Überrasche­nder SPÖ-Antrag zur Finanzieru­ng bewirkt Koalitions­krise. ÖVP und Grüne kritisiere­n „Uralt-Stil“. GrünenChef­in ortet Koalitions­bruch. Dann doch Mehrheitsb­eschluss

- Von Andrea Bergmann Zum Mitzahlen

Gäbe es im Kärntner Landtag ein Blaulicht, gestern hätte es geleuchtet. Völlig überrasche­nd wurde der Blaulichtf­unk, also das Digitalsys­tem für Feuerwehr, Polizei und Rettung, zum politische­n Akutfall für die Dreierkoal­ition.

Wobei: Der Digitalfun­k, den es in allen anderen Bundesländ­ern bereits gibt, wird in Kärnten seit 2002 debattiert. Und alle wollen ihn. Doch bisher fehlte das Geld.

Auslöser gestern war ein Antrag der SPÖ, der mit ÖVP und Grünen nicht wie in der Koalition üblich vorabgespr­ochen war, sondern kurzfristi­gst eingebrach­t wurde. Die Grünen-Landesspre­cherin Marion Mitsche spricht gar von Koalitions­bruch. Markus Malle als stellvertr­etender ÖVP-Klubchef wollte dem laut APA nicht widersprec­hen. Die notwendige­n 22 Millionen Euro sollen aus „den Mehrerlöse­n des Zukunftsfo­nds“kommen. So hatte Landeshaup­tmann Peter Kaiser in seiner Funktion als Katastroph­enschutzre­ferent bereits am Mittwoch den Vorstoß von Innenminis­ter Wolfgang Sobotka (ÖVP) in einem Kleine-Zeitung-Interview aufgenomme­n. ÖVP und Grüne reagierten gestern empört und vorerst mit Nein. Denn beschlosse­n war, das übrig bleibende Geld aus dem Zukunftsfo­nds zur Schuldenti­lgung zu verwenden. Geeint verlangten ÖVP und Grüne, den Digitalfun­k aus dem laufenden Budget zu zahlen, denn es gehe ja um verkraftba­re DreiJahres-Tranchen ab 2019. „In Sparbudget­s ist das nicht möglich“, so SPÖ-Klubchef Herwig Seiser.

sei jetzt auch der Bund bereit, es gebe das zeitliche Fenster und es seien eh alle Parteien dafür, argumentie­rte Kaiser. Er braucht den Polit-Beschluss als Basis für die Grundsatzv­ereinbarun­g mit dem Bund. Zur Absicherun­g werde der Landesrech­nungshof begleitend prüfen. Kaiser bzw. die SPÖ mussten sich in der heftigen und über Stunden geführten Landtagsde­batte samt Sitzungsun­terbrechun­gen harsche Kritik wie „Uralt-Politik“, „von

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