Keine Tiervergabe mehr übers Internet
Gesetzesnovelle lässt Tierschützer verzweifeln: Sie dürfen ab sofort keine Tiere mehr im Netz anbieten.
Eine gesetzliche Neuerung, die mit 1. Juli in Kraft tritt, alarmiert viele Tierschützer. Demnach dürfen Vereine, die kein Tierheim in Österreich betreiben, Tiere nicht mehr im Internet anbieten. Die Tierschutzorganisationen müssten eine Betriebsstätte und ausreichend qualifiziertes Personal haben, um weiterhin inserieren zu dürfen. „Ab sofort muss ich meine Tierschutzarbeit beenden, denn das neue Tierschutzgesetz verbietet Tierschutzvereinen und Pflegestellen das Vermitteln! Ab 1. 7. mache ich mich strafbar, wenn ich gerettete Notfalltiere in ein neues und liebevolles Zuhause vermittel“, schreibt die Klagenfurter Tierschützerin Petra Grach auf ihrer FacebookSeite. Sie ist nicht die Einzige. Auch SOS Katze, Soul Cats und die Lavanttaler Tierecke kämpfen gegen das neue Gesetz.
Es war als Kampf gegen illegale Tierhändler gedacht. Doch jetzt müssen willhaben.at, Facebook und alle anderen Marktplätze und Plattformen im Internet sämtliche Tierschutzvereine sperren – und zwar ab heute. Zwar war es nach Paragraf 8a des Tierschutzgesetzes schon bisher verboten, Tiere auf öffentlichen Plätzen anzubieten, doch war das Internet ausgenommen. Das ist jetzt anders.
Künftig müssen die Vereine und Pflegestellen hilfesuchende Menschen mit gefundenen, kranken, heimatlosen Tieren an Tierheime weiterschicken – die ohnehin schon jetzt restlos überfüllt sind.