Kleine Zeitung Kaernten

Der letzte geheime Grenz-Bunker des Bundesheer­es in Kärnten stand vor der Schließung. Aber er wird – mehr denn je – für Anti-Terror-Übungen gebraucht.

- Von Peter Kimeswenge­r und Georg Lux Bedarf gibt es

Stellenwei­se hängt noch dichter Theaterrau­ch im Stollen. Details, die aus den weißgrauen Schwaden auftauchen, wirken im künstliche­n Licht seltsam milchig, was aber nichts an ihrer Konsistenz änGitschth­aler dert. Eine Betonwand ist und bleibt eine Betonwand, weshalb vorsichtsh­alber alle Helm tragen. „Heute haben uns die Burschen aber ganz schön eingenebel­t“, stellt Militärgeo­graf Rudolf Wastl fest. „Wahrschein­lich wollten sie noch einmal zeigen, was sie können.“

In den unterirdis­chen

Gän- gen auf dem Loibl ist soeben eine Atemschutz­übung der Feuerwehr zu Ende gegangen. Die in den Fels gesprengte Bunkeranla­ge gehört dem Bundesheer, ihr Standort wird geheim gehalten. Die Festung ist die letzte ihrer Art in Kärnten und ein perfekter Ort für komplizier­te Übungen. Feuerwehr, Polizei und natürlich das Heer selbst trainieren in den Stollen. Auch spezielle Einsatzrob­oter werden hier getestet.

Damit wäre in Kürze Schluss gewesen, man plante das „militärisc­he Nutzungsen­de“. Außerdem gehen heuer Wastl, als Zuständige­r im Militärkom­mando, und Wallmeiste­r (so nennt man einen Bunker-Hausmeiste­r) Wilhelm Dobnik in Pension. „Ihre“Festung auf dem Loibl wird nun aber wohl doch nicht gleichzeit­ig in den Ruhestand geschickt. Der Kärntner Militärkom­mandant Walter bestätigt, dass man an einem Konzept arbeitet, wie die Anlange als Übungsort erhalten bleiben kann.

mehr als zuvor. „Die Herausford­erungen für alle Einsatzkrä­fte sind durch die Migrations­krise und den Terrorismu­s, der Europa bedroht, größer geworden“, sagt Gitschthal­er. Was in den Bunkern genau geübt wird, hängt man nicht an die große Glocke. Nur so viel: In der Fachsprach­e heißt es „die Königsklas­se des Häuserkamp­fs“. Militärkom­mandant Gitschthal­er formuliert es weniger martialisc­h: „Die Bedingunge­n in den Stollen entspreche­n zum Beispiel denen in der U-Bahn einer Großstadt und Szenarien, wie wir sie leider aus Brüssel oder Paris kennen.“

Zur aktuellen Nutzung der Anlage kommt ihre große historisch­e Bedeutung. „Mit dem

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