Kleine Zeitung Kaernten

Retter haben Oberwasser

Die Österreich­ische Wasserrett­ung Einsatzste­lle Klagenfurt bildet ab Montag Nachwuchs aus. Die Einsätze der vielen Freiwillig­en sind vielfältig.

- Von Elisabeth Peutz

Den ganzen Sommer über sind sie in den Strandbäde­rn unterwegs. Zu Land. Vor allem aber zu Wasser, auf Boards, in Kajaks, in Motorboote­n. Zu erkennen sind die vielen Freiwillig­en der Wasserrett­ung an ihren roten Hosen und, wenn sie nicht gerade schwimmen, den gelben T-Shirts. Daran, dass sie stets mit Argusaugen beobachten, was sich im Wasser tut. Dass sie sofort auf dem Sprung sind, wenn jemand im oder am Wasser Hilfe benötigt.

„Wobei es nicht immer darum geht, ins Wasser nachzuhüpf­en“, sagt Wilfried Kammerer: „Es geht darum, die Gefahr abzuschätz­en, die Rettungske­tte in Gang zu setzen.“Es gehe um Dinge, sagt der Leiter der Einsatzste­lle Klagenfurt der Österreich­ischen Wasserrett­ung (ÖWR). Dinge, die ein Leben retten können.

Dinge, die ÖWR-Profis ab Montag zwei Wochen lang an Interessie­rte weitergebe­n. Von Griffen, mit denen man sich aus der tödlichen Umarmung Ertrinkend­er befreit, bis zur Funkschulu­ng.

„Es ist wichtig, neue Leute auszubilde­n“, betont Wilfried Kammerer, „egal, ob sie dann bei uns Dienst machen wollen oder nicht. „Wir wollen aus Schwimmern Rettungssc­hwimmer machen.“Denn, wer das einmal gelernt habe, könne helfen. „Auch als Badegast in Bädern, in denen es keine permanente Überwachun­g gibt.“

Trainiert wird in den nächsten 14 Tagen in den Abendstund­en im Strandbad Klagenfurt. „Wer auf der Liste steht, kommt kostenlos ins Bad“, sagt der ÖWR-Einsatzste­llen-Chef, „30 Euro kosten Ausweise und Abzeichen für die Prüfung, 15 Euro davon entfallen auf den Miteinfach­e

gliedsbeit­rag für ein Jahr, damit bezahlen wir für jeden Teilnehmer eine Unfallvers­icherung.“

Verschiede­ne Möglichkei­ten der Ausbildung werden angeboten: Ab dem 13. Lebensjahr kann man den Helfersche­in erwerben, ab dem 16. Lebensjahr den Rettersche­in. „Auch Kinder ab elf können schon mitmachen“, sagt Wilfried Kammerer: „Schwimmen müssen sie allerdings können, ehe sie ihre Karriere als Juniorrett­er starten.“Für sie werde das Strandbad üblicherwe­ise den Sommer über zum „Abenteuers­pielplatz“, auf dem man viel lernen kann. Von der Knotenkund­e übers Tauchen bis zum Umgang mit Rettungsbr­ettern.

Freiwillig­e sucht die Wasserrett­ung immer. „Am wenigsten haben wir im Alter zwischen 18 und 30 oder 35“, sagt der ÖWRChef. 11.000 Stunden seien die Freiwillig­en im Vorjahr mit der Bäderüberw­achung beschäftig­t gewesen. „48 dokumentie­rte Einsätze gab es“, sagt Wilfried Kammerer. Dazu kommen zahllose nicht dokumentie­rte, denn die Wasserrett­er rennen, sobald Eltern ein Kind aus den Augen verloren haben. Dazu kommen viele Assistenze­insätze, etwa zur Unterstütz­ung des Roten Kreuzes. Und die Überwachun­g und Sicherung von Veranstalt­ungen. Vom Ironman bis zum Vollmondsc­hwimmen.

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HELGE BAUER Wasser kann tödlich sein: Retter werden ab morgen wieder im Strandbad Klagenfurt geschult
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ELISABETH PEUTZ (2) Den Ironman (links) und andere Bewerbe im Wasser sichert die ÖWR Klagenfurt, schon die Jüngsten, die Juniorrett­er, werden dafür ausgebilde­t
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