Mehr Geld für die Pfleger
Leser sind sich einig: Pflegekräfte leisten Schwerstarbeit, die Entlohnung ist aber zu gering. Bessere Bezahlung wird gefordert.
Außensicht: „Wer kümmert sich um die Pflege zu Hause?“, 29. 6.
Die Abschaffung des Pflegeregresses ist mit Sicherheit die richtige Entscheidung. Menschen, welche auf Unterstützung und Pflege angewiesen sind, ihr mühsam Erspartes wegzunehmen, ist weder fair noch gerecht. Ein Altern in Würde und ohne finanzielle Sorgen sollte in unserem Sozialstaat außer Streit stehen.
In seinem Artikel schreibt Herr Zankel, dass mobile Pflegedienste nur in den Städten verfügbar sind. Diese Aussage ist jedoch falsch. Meine Kolleginnen und Kollegen, die in den mobilen Diensten tätig sind, betreuen ihre KlientInnen sowohl in städtischen als auch in ländlichen und oft sehr entlegenen Gebieten. Ich erlebe tagtäglich in den Gesprächen mit meinen KollegInnen, mit wie viel Einsatz und vor allem Liebe zum Beruf und zum Menschen sie ihre Arbeit verrichten. Ein Beruf, der jedoch oft eine große psychische und körperliche Belastung darstellt. Eine bessere Bezahlung für die Beschäftigten in der Pflege ist aus meiner Sicht ebenso notwendig wie eine fixe jährliche Erhöhung des Pflegegeldes. Nur so wird es möglich sein, auch in Zukunft eine professionelle Versorgung durch mobile Pflegedienste flächendeckend zu gewährleisten.
Silvia Igumnov,
AVS Betriebsrätin
Überreglementiert Österreich sollte sich eine Abschaffung des Pflegeregresses mit links leisten können, sollte man meinen. Hier ist aber jede Dienstleistung zu teuer! Wenn man also dieser Tage hört und liest, dass ein „Heimpflegeplatz“für unsere betagten Mitmenschen im Monat enorme 4000 Euro verschlingt, zu Pflegende manchmal aber bereits am späten Nachmittag „ruhiggestellt“werden, dann muss man hellhörig werden.
Und wenn dann ein geschätzter Erwin Zankel von einem Beispiel schreibt, in dem es um – selbstverständlich nicht gedeckte – Pflegekosten in der Höhe von monatlich 9170 Euro geht, so muss man sich schon fragen, um welche „vergoldete Persönlichkeit“es sich dabei handelt. Jedenfalls um sicher keinen 08/15-Menschen wie du und ich. Unsere betagten Mitmenschen wollen vielfach ihren späten Lebensabend zu Hause verbringen, was ihr gutes Recht ist. Für die pflegenden Mitangehörigen wird dieser Umstand allerdings dann erschwert, wenn eine Hilfe von außen kaum oder gar nicht angenommen wird, zumal eine 24-Stunden-Hilfe in den meisten Fällen vonnöten sei.
Im Wissen aber, dass diese Pflegekräfte Schwerstarbeit verrichten, aber praktisch wieder gering entlohnt werden, sind wir wieder beim Ausgangsthema: Jede Dienstleistung ist in Österreich zu teuer, weil wir verwaltungstechnisch offenkundig überreglementiert sind.
Ing. Karl Klug, Stainz
Siegerstraße
„Öffi-Ticket so wichtig wie Aufdecken“, 1. 7.
Das Interview mit Julian Schmid hat mir sehr gut gefallen. Ich erinnere mich, vor einigen Jahren einen kleinen Bericht über ihn in der Kleinen Zeitung gelesen zu haben, und jetzt, einige Jahre später, höre ich schon wieder von ihm. Ein Interview von fast zwei Seiten. Dass seine Ideen, wie er sagt, alle in einer Schublade gelandet sind, finde ich äußerst unfair. Hier wollte man wohl bewusst die vorgezeichnete Karriere eines großen Talentes verhindern. Aber er hat sich durchge- kämpft! Ich bin sicher: Kern, Kurz und Julian Schmid werden Österreich wieder auf die Siegerstraße führen.
Helmut Kau,
Ebenthal
Endlich verbieten
„Hundefleisch-Festival in Yulin entsetzt Tierschützer“, 18. 6.
Am Samstag ging das Hundefleisch-Festival in der südchinesischen Stadt Yulin zu Ende. Was als alte Tradition verkauft wird, ist nichts anderes als Geschäftemacherei, der jedes Jahr Tausende Hunde und so manche Katze zum Opfer fallen. Sie werden vergiftet, zu Tode geprügelt oder bei lebendigem
Leib gekocht oder gebraten! Im letzten Jahr wurden elf Millionen Unterschriften übergeben, damit dieses grauenvolle Treiben endlich verboten wird – leider ohne Erfolg.
Ulrich Stock,
Riefensburg
Siamesische Drillinge
Leitartikel: „Geheimratskäse“, 28. 6.
Ernst Sittinger richtet in seinem brillanten Leitartikel voll schwarzem Humor, er kann den Kabarettisten doch nicht ganz verbergen, einen Scheinwerferstrahl auf ein besonderes Übel der österreichischen Realverfassung, nämlich das Amtsgeheimnis. Das Amtsgeheimnis,
die Förderungen und die Korruption sind siamesische Drillinge! Die Förderungen sind das wirksamste Schmiermittel für die Korruption und das Amtsgeheimnis sorgt dafür, dass alles ruhig unter der Tuchent schlummern kann.
Dr. Gernot Stöckl, Feldbach
Aufdecker geht verloren
Pilz nicht zu nominieren, entspricht der grünen Tradition, gute Leute abzusägen. Das wird den Grünen viele Stimmen kosten. Mit Pilz verliert Österreich einen der wichtigsten politischen Aufdecker.
Ernst Pitlik, Wien