Der Oberst ist jetzt Governor
Arno Kronhofer (60) aus Hermagor will als neuer Rotary-Governor die Welt zum Besseren verändern.
E in blau-goldenes Zahnrad begleitet Arno Kronhofer in diesem Jahr mehr denn je. Es ist das Emblem des Rotary International Clubs und ein Symbol, dass ein kleines Rädchen viel verändern kann.
Seit 1. Juli leitet er als Governor für ein Jahr die Geschicke des ältesten Serviceklubs im „Distrikt 1910“, der sich über Ost- und Süd-Österreich bis Bosnien und Herzegowina erstreckt. Es ist der größte Zusammenschluss rotarischer Clubs in Europa und Amerika. „In einer Welt, die immer kälter wird, halten wir dagegen“, sagt der Hermagorer.
Militärische Einsätze haben den 60 Jahre alten Oberst und Offizier für Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation zu seinem Engagement gebracht. 1995/96 im Bosnienkrieg und im Kosovo wurde ihm klar: „Was ich dort gesehen habe, darf nie wieder passieren!“
Im Club Rotary Hermagor kann er sich dafür einsetzen und nimmt sogar ein einjähriges Sabbatical, um sich Rotary ehrenamtlich zu widmen.
S eine Kraft holt sich Kronhofer aus dem Sport und anderen Interessen. Er hört gern Uni-Vorlesungen über Astronomie, Mathematik und Physik und unterrichtet an der Militärakademie in Wien Rhetorik, Kommunikation, Führungsverhalten und Zeitmanagement. Letzteres kann er bei den geplanten 250 GovernorTerminen und 50.000 Reisekilometern gut gebrauchen, ebenso wie die Unterstützung seiner Frau Margret, die ihn auf seinem „Jahr für die Menschlichkeit“begleitet.
„Rotary ist breit aufgestellt, wir können wirklich etwas in der Welt verändern“, sagt Kronhofer – sei es bei regionalen Projekten, beim Brunnenbau in Afrika oder im Kampf gegen Polio, der seit 1979 rund 2,2 Milliarden Kinder vor Kinderlähmung geschützt hat.
Der 1905 von Paul Harris und drei Freunden in Chicago gegründete Rotary Club zählt mittlerweile 1,2 Millionen Mitglieder in 34.000 Rotary Clubs in 166 Staaten. In Kärnten sind 640 Personen mit dabei. Rotary International war beteiligt bei der Gründung von UNESCO und UNO, wo Rotary einen Beobachtersitz hat.
K ronhofer schätzt die kleinen Räder von Rotary: „Mir haben meine rotarischen Freunde bei einem schweren familiären Schicksalsschlag Halt gegeben.“
Ihr Handeln messen Rotarier an vier Fragen: Ist es wahr? Ist es fair für alle Beteiligten? Fördert es Freundschaft und guten Willen? Dient es dem Wohl aller Beteiligten? „Das umzusetzen, gelingt einmal mehr, einmal weniger“, gibt Kronhofer zu. Doch nach diesen Regeln bewegt er das blau-goldene Rad, „damit sich die Welt zum Besseren verändert“.
In einer Welt, die immer kälter wird, halten wir dagegen. Mit Rotary können wir wirklich etwas verändern. Arno Kronhofer, Rotary-Governor