Kleine Zeitung Kaernten

KÄRNTNERIN DES TAGES

Petra Schumi (19) hat als HTL-Absolventi­n eine anwenderfr­eundliche Bibliothek­en-Software entwickelt.

- Von Elke Fertschey

Petra Schumi entwickelt­e eine anwenderfr­eundliche Bibliothek­en-Software.

Nur zwei junge Frauen schafften heuer in Villach die HTL-Matura im Zweig Netzwerkte­chnik. Eine davon ist Petra Schumi (19), die als Kind mit Computersp­ielen aufwuchs und von ihren zwei großen Brüdern mit der Liebe zur Technik angesteckt wurde.

Wie ein Computer funktionie­rt und wie man das vielseitig­e Medium sinnvoll einsetzen kann, hat die jüngste von vier Geschwiste­rn immer schon interessie­rt. Daher war ihre Schulwahl schnell klar. „Als ich in die HTL eintrat, waren wir drei Klassen zu je 32 Schülern, nach fünf Jahren waren es nur noch zwei Klassen.“

D ie Konfigurat­ion von Geräten oder Internet-Routern ist der Villacheri­n ebenso wenig ein Geheimnis wie das Programmie­ren von Software, die im täglichen Leben wertvolle Dienste leistet. So hat sich die ehrgeizige junge Frau, für die Computer die Kommunikat­ion erleichter­n, aber nicht ersetzen sollen, als Diplomarbe­it ein Inventaris­ierungspro­gramm für Bibliothek­en zum Ziel gesetzt. Die Software, eine Web Applicatio­n, hat sie im Laufe eines Schuljahre­s in ihrer Freizeit entwickelt. „Man muss schon ausdauernd sein, um sich neben der Schule, die oft bis 17 Uhr gedauert hat, immer wieder zu dieser Tätigkeit aufzuraffe­n“, erinnert sich die Maturantin an die 250 Arbeitsstu­nden, die sie für Grob- und Feinplanun­g und Entwicklun­g der einzelnen Abschnitte aufgewende­t hat.

Ihr Lohn: Das Pädagogisc­he Beratungsz­entrum Hören – Kärnten, das ihr den Projektauf­trag gegeben hat, wird ihre anwenderfr­eundliche Software anwenden.

B isher wurden dort Bücher durch Excel-Listen inventaris­iert, nun können alle Daten digital erfasst und kontrollie­rt werden. „Man kann das System von verschiede­nen Arbeitsplä­tzen aus aufrufen“, erklärt die Leserin von FantasyRom­anen, die in ihrer Kindheit Tom Turbo verschlung­en hat, den größten Vorteil ihres Produktes, das sich durch viele Funktionen auszeichne­t. „Die Inventaris­ierung fällt leicht, weil viele Kategorien vorgegeben sind und Änderungen einfach gespeicher­t werden können.“Da jede Funktion eigens programmie­rt werden musste, gibt es sehr viele Programmie­rzeilen.

„Schritt für Schritt kann man das Ziel erreichen“, weiß die fröhliche und zuvorkomme­nde Hobby-Klavierspi­elerin, die wenig Klassiker, aber gerne „moderne Sachen“spielt und sich auch beim Skifahren, Schwimmen und Radfahren entspannt. Zeit für ein ständiges Hobby hatte Petra Schumi, die gerne Freundinne­n und Freunde trifft und nicht vom „Handy-Zwang“beherrscht wird, bisher noch nicht. N un will die optimistis­ch in die Zukunft Schauende, die sich auf neue Herausford­erungen freut, technische Fächer, vielleicht Informatio­nsmanageme­nt, studieren. Es würde sie freuen, wenn sich mehr Frauen technische Studien zutrauten. „Es lohnt sich in jedem Lebensbere­ich, Technik sinnvoll einsetzen zu können.“

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RAUNIG
Petra Schumi schätzt das Grundlagen­wissen, das ihr in der HTL Villach vermittelt wurde RAUNIG

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