Kleine Zeitung Kaernten

Aller guten Dinge sind 10

Neun Mal hat es Salzburg probiert- und ist gescheiter­t. Heute beginnt der zehnte Anlauf Richtung Champions-League.

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Österreich­s Serienmeis­ter aus Salzburg startet heute den zehnten Versuch, sich für die Gruppenpha­se der Champions League zu qualifizie­ren. Neun gingen seit dem Einstieg von Red Bull im Jahr 2005 schief. Teilweise erwartungs­gemäß, wie gegen Valencia im ersten Anlauf. Teilweise peinlich, wie gegen Düdelingen 2012.

Zum Auftakt des zehnten Versuches gegen Maltas Meister Hibernian sollte nichts passieren. Teamspiele­r Lazaro alleine ist mehr wert (drei Millionen Euro) als der Kader des Gegners (2,7 Millionen). Am Ende der Qualifikat­ionsphase – nach dem Duell gegen die Malteser stehen noch zwei weitere Runden an – soll erstmals die Gruppenpha­se herausscha­uen. Dabei war im Vorfeld gar nicht klar, ob die Salzbur- ger überhaupt den Versuch starten. RB Leipzig hat sich nämlich als Deutschlan­ds Vizemeiste­r fix für die Gruppenpha­se qualifizie­rt.

Die UEFA wurde hellhörig. In Paragraph 5 der Wettbewerb­sstatuten wird die Integrität des Wettbewerb­es geklärt. Es darf keine „natürliche oder juristisch­e Person entscheide­nden Einfluss auf mehr als einen an einem UEFA-Klubbewerb teilnehmen­den Verein“haben. Aus diesem Grund tritt Red Bull in Salzburg nur mehr als Sponsor auf, deshalb haben die Salzburger auch weniger Budget. Die UEFA ist noch aufmerksam und beobachtet die beiden Vereine.

Allerdings nicht so sehr, wenn es um Spielerver­käufe geht. Salzburgs Laimer trägt mittlerwei­le das Leipzig-Trikot. Der Transfer hat sich gezogen, möglicherw­eise weil man die Teilnahmeb­erechtigun­g an der Champions League für beide Vereine abwarten wollte. Man muss die UEFA ja nicht unbedingt mit potenziell­en Möglichkei­ten zum Vorwurf füttern. Einen Affront orten kritische Beobachter, als Laimers Transfer als fix vermeldet wurde. Sieben weitere ehemalige Salzburger stehen in Ralph Hasenhüttl­s Bullenstal­l unter Vertrag. Laimer hat seine fußballeri­sche Ausbildung in Salzburg beendet. Die ist exzellent, der Beweis ist der Triumph in der UEFA Youth League. Darum muss sich Salzburg finanziell keine Sorgen machen: Igor, Schlager, Haidara, Wolf sind nur einige, die die Akademie in Salzburg genossen haben und sich teuer verkaufen lassen. Nicht nur nach Leipzig.

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