Kärntner Grüne auf Chefsuche
Weichenstellungen und Neuwahlen im Herbst. Weitere Parteiaustritte in den Bezirken.
Nach den Turbulenzen der letzten Wochen ist man bei den Kärntner Grünen bemüht, nach außen hin Einigkeit zu zeigen. „Wir haben bei der Vorstandssitzung am Samstag die Probleme gelöst“, sagt VizeParteichef Michael Johann und spricht damit die Rücktritte der Landessprecherin und zweier Bezirksobleute an. Jetzt gelte es, so Johann, Ruhe in die Partei zu bringen. Es gäbe Mitglieder, „die enttäuscht“sind. Mit denen müsse man das Gespräch suchen, um sie wieder „in die Gemeinschaft hereinzuholen“. Auch den Bürgern müsse man sich stellen, um zu erklären, mit welchen Problemen die Partei zuletzt zu kämpfen hatte.
Landesrat Rolf Holub, gleich wie Johann jetzt im interimistischen Leitungsteam der Partei, kündigt für Herbst eine außerordentliche Landesversammlung an, in der das neue Statut beschlossen und ein neuer Landessprecher gewählt werden soll. Holub möchte für diese Funktion eine Frau, stünde aber auch selbst bereit. In der Partei wird mehrfach der Name der ehemaligen Klagenfurter Stadträtin Andrea Wulz genannt. Sie habe, so der Tenor, das Zeug dazu, Ruhe in die aufgesplitterte Partei zu bringen.
Holub fordert eine neue Kommunikations-Strategie ein: „Es kann nicht sein, dass bei Sitzungen Personen mit unterschiedlichem Informationsstatus an einem Tisch sitzen: „Unser Newsletter ist zu wenig, wir müssen auch prüfen, ob die Nachrichten angekommen sind.
Die abgetretene Parteiobfrau Marion Mitsche hat über ihre politische Zukunft noch nicht entschieden. Gemeinderätin in Hermagor will sie bleiben. Gestern haben weitere Grüne die Partei verlassen. Neben Klubobmann Thomas Winter-Holzinger ist auch die Klagenfurter Gemeinderätin Karin Ruppert ausgetreten, ebenso der Bezirkssprecher von Feldkirchen, Robert Hauser.