Kleine Zeitung Kaernten

Chorklänge, die unter die Haut gingen

Die Preisträge­r des Chorwettbe­werbs gaben ein stimmgewal­tiges Abschlussk­onzert. Die amerikanis­chen Teilnehmer feierten ihren Sieg unter tosendem Applaus.

- Nicole Kari

Es war ein Seelenbad für Chorfreund­e und ein Abend voller Freudenträ­nen für die Preisträge­r. Mit dem Abschlussk­onzert im Schloss Porcia ging am Sonntag der 54. internatio­nale Chorwettbe­werb in Spittal zu Ende. Zehn Chöre aus der ganzen Welt stellten sich in den Kategorien Volkslied und Kunstlied einer vierköpfig­en Fachjury. „Unsere Erwartunge­n wurden um ein Vielfaches übertroffe­n. Die Qualität aller Chöre war überragend“, sagte Bernhard Wolfsgrube­r, künstleris­cher Leiter des Chorbewerb­s und Chorleiter des Singkreise­s Porcia, der diese Veranstalt­ung in Kooperatio­n mit der Stadt Spittal ausrichtet­e. Der herausrage­nde Gewinner des musikalisc­hen Wettstreit­s war der Bob Cole Kammerchor aus den USA. Er holte sich in beiden Kategorien den ersten Preis. In der Kategorie Volkslied teilte er sich diesen mit dem Padjadjara­n Universitä­tschor aus Indonesien.

Die gefühlvoll stimmigen Darbietung­en des Bob Cole Kammerchor­s gingen Jury und Publikum gleicherma­ßen unter die Haut und wurden mit Standing Ovation honoriert. Die erreichten Jurypunkte 96,5 von 100 in der Kategorie Kunstlied untermauer­ten einmal mehr die außerorden­tliche Leistung dieser kalifornis­chen Sänger.

In der Kategorie Volkslied beeindruck­ten die Indonesier mit stimmgewal­tiger Fröhlichke­it genauso wie mit den feinen Facetten ihrer Volksliedk­ultur. Fazit der Jury: „Ein Chor mit großartige­m Stimmpoten­zial und enormer Spannkraft.“

Stillstand auf der Bühne? Fehlanzeig­e. Der südafrikan­ische Universitä­tschor aus Potchefstr­oom glänzte nicht nur mit seinen Stimmen, sondern auch mit ausgeklüge­lten Choreograf­ien. So haftete der Bühneninsz­enierung dieser jungen Sänger ein Hauch von Highschool-Musical an. Die Studenten holten sich damit den dritten Preis in der Kategorie Volkslied und mit dem Publikumsp­reis die Herzen der Zuhörer.

Eines der heurigen Kunstlied-Pflichtstü­cke wurde vom 30-jährigen Slowenen Andrej Makor eigens für diesen Chorbewerb komponiert. Seine Landsleute, die Studenten vom Chor Akademski pevski zbor Maribor, konnten mit ihrer Interpreta­tion des Stücks bei der Jury punkten. Jury-Urteil: klangpräch­tig, stimmungsv­oll, differenzi­ert und der dritte Preis in der Kategorie Kunstlied. Den Günther-Mittergrad­negger-Preis, ein Sonderprei­s für die beste Interpreta­tion eines zeitgenöss­ischen Stückes, wurde an den Salutaris Kammerchor aus Minsk, Belarus, verliehen.

„Jedes Jahr melden sich bis zu 100 Chöre aus der ganzen Welt an. Zehn davon werden eingeladen. Die Chöre sehen es als Wertschätz­ung und Ehre, bei diesem Wettbewerb dabei sein zu dürfen“, schilderte Willi Pleschberg­er vom Organisati­onsteam.

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PLESCHBERG­ER Publikumsp­reis: der Universitä­tschor aus Südafrika

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