Chorklänge, die unter die Haut gingen
Die Preisträger des Chorwettbewerbs gaben ein stimmgewaltiges Abschlusskonzert. Die amerikanischen Teilnehmer feierten ihren Sieg unter tosendem Applaus.
Es war ein Seelenbad für Chorfreunde und ein Abend voller Freudentränen für die Preisträger. Mit dem Abschlusskonzert im Schloss Porcia ging am Sonntag der 54. internationale Chorwettbewerb in Spittal zu Ende. Zehn Chöre aus der ganzen Welt stellten sich in den Kategorien Volkslied und Kunstlied einer vierköpfigen Fachjury. „Unsere Erwartungen wurden um ein Vielfaches übertroffen. Die Qualität aller Chöre war überragend“, sagte Bernhard Wolfsgruber, künstlerischer Leiter des Chorbewerbs und Chorleiter des Singkreises Porcia, der diese Veranstaltung in Kooperation mit der Stadt Spittal ausrichtete. Der herausragende Gewinner des musikalischen Wettstreits war der Bob Cole Kammerchor aus den USA. Er holte sich in beiden Kategorien den ersten Preis. In der Kategorie Volkslied teilte er sich diesen mit dem Padjadjaran Universitätschor aus Indonesien.
Die gefühlvoll stimmigen Darbietungen des Bob Cole Kammerchors gingen Jury und Publikum gleichermaßen unter die Haut und wurden mit Standing Ovation honoriert. Die erreichten Jurypunkte 96,5 von 100 in der Kategorie Kunstlied untermauerten einmal mehr die außerordentliche Leistung dieser kalifornischen Sänger.
In der Kategorie Volkslied beeindruckten die Indonesier mit stimmgewaltiger Fröhlichkeit genauso wie mit den feinen Facetten ihrer Volksliedkultur. Fazit der Jury: „Ein Chor mit großartigem Stimmpotenzial und enormer Spannkraft.“
Stillstand auf der Bühne? Fehlanzeige. Der südafrikanische Universitätschor aus Potchefstroom glänzte nicht nur mit seinen Stimmen, sondern auch mit ausgeklügelten Choreografien. So haftete der Bühneninszenierung dieser jungen Sänger ein Hauch von Highschool-Musical an. Die Studenten holten sich damit den dritten Preis in der Kategorie Volkslied und mit dem Publikumspreis die Herzen der Zuhörer.
Eines der heurigen Kunstlied-Pflichtstücke wurde vom 30-jährigen Slowenen Andrej Makor eigens für diesen Chorbewerb komponiert. Seine Landsleute, die Studenten vom Chor Akademski pevski zbor Maribor, konnten mit ihrer Interpretation des Stücks bei der Jury punkten. Jury-Urteil: klangprächtig, stimmungsvoll, differenziert und der dritte Preis in der Kategorie Kunstlied. Den Günther-Mittergradnegger-Preis, ein Sonderpreis für die beste Interpretation eines zeitgenössischen Stückes, wurde an den Salutaris Kammerchor aus Minsk, Belarus, verliehen.
„Jedes Jahr melden sich bis zu 100 Chöre aus der ganzen Welt an. Zehn davon werden eingeladen. Die Chöre sehen es als Wertschätzung und Ehre, bei diesem Wettbewerb dabei sein zu dürfen“, schilderte Willi Pleschberger vom Organisationsteam.