Der kleine Donald trifft die Russen
Donald Trump Jr. wollte Wahlkampfhilfe vom Kreml für seinen Vater.
Er war und ist jetzt wieder das Problemkind einer nicht unproblematischen Familie. Donald Jr., genannt Don, trägt nicht nur denselben Namen wie sein Vater, er ist ihm auch ziemlich ähnlich. Seit Donald Sr. als 45. Präsident der USA im Weißen Haus sitzt und twittert, führt Don gemeinsam mit Bruder Eric offiziell das Trump-Imperium.
Der 1977 Geborene ist das älteste Kind des Immobilienmoguls aus dessen erster Ehe mit dem tschechischen Model Ivana. Er soll als Kind sehr unter der Scheidung der Eltern gelitten haben. Später ließ er es ordentlich krachen, jobbte nach dem Studium im noblen Skiort Aspen als Barkeeper und wurde einmal sogar wegen Trunkenheit in New Orleans verhaftet. Ab 2001 machte er Karriere bei Papa, zuletzt als CEO der Trump Organization.
Aus dem Partytiger ist ein erfolgreicher Businessman, Ehemann, Vater von fünf Kindern und treuer Gefolgsmann seines Vaters – ohne politisches Amt – geworden. Als solcher twittert er auch gerne im Sinne des Seniors gegen Fake News. Da verglich er auch schon einmal Flüchtlinge mit einer Schüssel Bonbons, unter denen eben ein paar vergiftete seien. Und er empfahl Frauen, die im Job sexuell belästigt wurden, den Ausstieg aus dem Berufsleben.
Als ihm im Wahlkampf per E-Mail Infos vom Kreml über Hillary Clinton angeboten wurden, schrieb er: „I love it.“Vom Treffen mit Putins Gesandter erzählte er dem Papa nichts – sein anwesender Schwager Jared Kushner und Wahlkampfleiter Paul Manafort auch nicht, sagen sie. Dann vergaßen sie auch glatt, es dem FBI zu melden. Jetzt streiten die Experten, ob beim kleinen Donald die kriminelle Energie überwiegt oder – im Zweifel – die Blödheit.