Drei Drogen-Tote in einer Woche
Freund fand Krumpendorfer (27) tot in seiner Wohnung. Ermittler: „Stärke der Drogen wird oft unterschätzt.“
Die Sucht hat ihnen das Leben genommen, meist, noch bevor es richtig begonnen hat. Drei junge Männer sind in Kärnten binnen einer Woche an Drogen gestorben. Zuletzt ein 27-jähriger Krumpendorfer. Er lag tot in seiner Wohnung, als ihn ein Freund Dienstagnacht fand. „Der Mann war lange abhängig und auch schon lange in Betreuung“, sagt Ernst Nagelschmied, Leiter der Drogenberatung in Klagenfurt. Dass er tatsächlich an Suchtgift gestorben ist, wurde gestern nicht offiziell bestätigt. Heute wird die Leiche des Mannes laut Polizei obduziert werden.
Sein Schicksal ähnelt jenem eines 34-jährigen Klagenfurters. Am vergangenen Freitag war er von Polizisten tot in seiner Wohnung entdeckt worden. Auch er war in einem Substitutionsprogramm. Welches Gift ihm den Tod gebracht hat, wird noch untersucht. Nur ein paar Tage zuvor, am Dienstag, war ein 24- jähriger Mann aus Kappel am Krappfeld an Drogen gestorben. Die Serie sei ein schrecklicher Zufall, heißt es vonseiten der Polizei. Die Zahlen machen dennoch Angst. Sieben Drogentote gab es in Kärnten heuer schon.
Die Fälle seien alle verschieden, sagt Karl Schnitzer, Leiter der Drogengruppe im Landeskriminalamt: „Allerdings kommt es nun oft vor, dass die Qualität der Drogen unterschätzt wird. Sie sind stärker als früher.“Schon seit Längerem sei in Kärnten viel Suchtgift im Umlauf. „Diese vielen Todesfälle sind gespenstisch“, sagt Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ). Damit die Menschen gar nicht erst zu Drogen greifen, müsse so früh wie möglich angesetzt werden: „Wir arbeiten viel mit Schulen zusammen, versuchen, aufzuklären. Auch bei Gesetzen sind wir restriktiv. Das Rauchverbot bis 18 etwa. Tabak und Alkohol sind Einstiegsdrogen.“