Kleine Zeitung Kaernten

Aus für den Traum vom „ewigen Job“

Gericht beendet Pensions-Posse im Rathaus.

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Im Klagenfurt­er Magistrat gehen die Uhren doch nicht anders als in der übrigen Arbeitswel­t. Das steht jetzt endgültig fest, nachdem das Berufungsg­ericht einer Mitarbeite­rin eine Abfuhr erteilte, die ein unbefriste­tes Anrecht auf ihren Arbeitspla­tz eingeklagt hatte.

Den sozusagen „ewigen Job“hatten der Frau, und auch anderen Rathausmit­arbeitern (es gab noch eine zweite erfolglose Klage), Magistrats­direktion und Personalab­teilung mit dem Rechtsstan­dpunkt schmackhaf­t gemacht, dass man keinen unkündbar gestellten Mitarbeite­r per Kündigung in Pension schicken könne. Begründung: Aufgrund des Wortlautes der für die Magistrats­mitarbeite­r adaptierte­n Vertragsbe­diensteten­ordnung gäbe es keine Chance auf die rechtliche Durchsetzu­ng.

Das vermeintli­che Job-Paradies Klagenfurt war ein Aufreger des vorjährige­n Sommers. Die Pensions-Posse beendete der Arbeitsrec­htler Norbert Moser, von Bürgermeis­terin Maria-Luise Mathiaschi­tz mit einem Gutachten beauftragt, das auch dem gerichtlic­hen Instanzenz­ug standhielt. Wie realitätsf­ern der RathausRec­htsstandpu­nkt war, liest sich in der Begründung des Berufungsg­erichts: „Abgesehen davon erscheint eine durch nichts begründete Erwartung eines Dienstnehm­ers, bei seinem Dienstgebe­r unabhängig vom Alter lebenslang beschäftig­t bleiben zu können, weder realitätsn­ah noch schützensw­ert.“

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