Grüner Klub ringt um Lösung
Im Gemeinderatsklub der Klagenfurter Grünen geht es rund, seit Thomas Winter-Holzinger und Karin Ruppert nach dem Eklat bei der Landesversammlung in der Vorwoche ausgetreten sind. Das war auch in der Gemeinderatssitzung am Dienstag spürbar. WinterHolzinger garnierte seine Präsentation des Kontrollamtsberichtes mit Seitenhieben auf Grünen-Vertreter.
Das schmeckte Gemeinderätin Andrea Wulz gar nicht: „So etwas hat in einer Gemeinderatssitzung nichts verloren.“Sie bemüht sich, einen Kompromiss zu finden, damit Winter-Holzinger und Ruppert als unabhängige Mandatare im Klub bleiben können. Ob dieser Spagat gelingt, scheint fraglich. Denn WinterHolzinger möchte Kontrollamts-Ausschussobmann bleiben, was nicht im Interesse des Klubs sein dürfte. Dieser will wiederum, dass sich Winter-Holzinger mit seiner Meinung in der Öffentlichkeit zurückhält. Ruppert und WinterHolzinger betonen zwar beide, dass sie sich die Vorschläge der ehemaligen Parteifreunde bei der Sitzung am Freitag anhören und erst dann entscheiden wollen. Parallel dazu prüfen sie aber auch, einen eigenen Klub zu gründen. Denn laut Stadtrecht wäre das möglich. Stadtrat Frank Frey soll, wie es aus dem inneren Kreis heißt, keine Freude mit einem Verbleib der Ausgetretenen im Klub haben. Auf Nachfrage sagt er nur: „Auf meine Meinung kommt es nicht an, wir werden einen Mehrheitsbeschluss fassen, der zu akzeptieren ist.“
D arüber hinaus werden den beiden Ex-Grünen von verschiedenster Seite Angebote unterbreitet. Gemeinderätin Sandra Wassermann (FPÖ) lud Winter-Holzinger und Ruppert ein, die Klubinfrastruktur der Freiheitlichen zu nutzen. Klaus-Jürgen Jandl (Neues Klagenfurt) hofft sogar auf einen Zusammenschluss von Winter-Holzinger, Ruppert, Ex-FPÖler Gerhard
Reinisch und Klaus Kotschnig (BA). Reinisch, der seit seinem Parteiaustritt von der Klubinfrasturktur der SPÖ profitiert, winkt ab. Er zeigt jedoch Interesse an einer Zusammenarbeit mit WinterHolzinger. Wenig amüsiert über die Grünen-Turbulenzen zeigt sich Bürgermeisterin und Koalitionspartnerin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ): „Wir werden Gespräche führen müssen.“Sie sieht die für viele Beschlüsse erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit in Gefahr.