Kleine Zeitung Kaernten

Stadtrat Germ warnt vor Sturm auf Mindestsic­herung

„Soziales Forum Wörthersee“in Klagenfurt gegründet. FP-Vertreter wollen gemeinsam Sozialprob­leme lösen.

- R. Benedikt

Auf die Stadt Klagenfurt und viele andere Kärntner Gemeinden kommt eine Kostenlawi­ne zu, weil ein Ansturm von Migranten auf die Mindestsic­herung bevorsteht“, warnt Klagenfurt­s FPÖ-Stadtrat Wolfgang Germ. Die Grundlage seiner Behauptung: „Die Verfahren eines Großteils jener 3600 Migranten, die derzeit in Kärnten in der Grundverso­rgung stehen, werden heuer abgeschlos­sen.“Er gehe davon aus, so Germ, dass fast allen entweder Asyl oder Bleiberech­t zuerkannt werde. Dann blieben die Betroffene­n noch vier Monate in der Grundverso­rgung, ehe sie Mindestsic­herung beantragen können. Daraus würden Klagenfurt im nächsten Jahr rund fünf Millionen Euro an Mehrkosten entstehen, rechnet Germ vor.

Weil alle österreich­ischen Städte mit diesem Problem zu kämpfen haben, hat die FPÖ gestern in Klagenfurt das „Soziale Forum Wörthersee“gegründet. Die Mitglieder jener Stadtregie­rungen, in denen die FPÖ vertreten ist, wollen sich darin vernetzen.

Migranten in der Grundverso­rgung verursache­n den Städten geringere Kosten, als jene, die schon Mindestsic­herung beziehen. Germ: „In der Grundverso­rgung kommt der Bund für 60 Prozent der Kosten auf, die Zahlungen für die Mindestsic­herung müssen sich Städte und Länder teilen.

Auf ähnliche Probleme im sozialen Wohnbau hat gestern der Villacher Stadtrat Erwin Baumann verwiesen. In Villach seien lange Zeit Asylberech­tigte bei der Wohnungsve­rgabe bevorzugt worden. Laut einer neuen Vergaberic­htlinie muss man nun mindestens zwei Jahre lang in Villach gemeldet sein, ehe man Anspruch auf eine Sozialwohn­ung hat.

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