Aufmarsch der fünf Präsidenten
In Venezuela dauern die Proteste gegen die Regierung Maduro an. Jetzt sollen fünf ehemalige lateinamerikanische Präsidenten helfen.
Beinahe täglich gehen in Venezuela die Unzufriedenen auf die Straße, um die Freilassung politischer Gefangener und den Rücktritt von Präsident Maduro zu fordern, den sie für die schwere Wirtschaftskrise und die Versorgungsengpässe verantwortlich machen. Der linke Präsident, Nachfolger der einstigen linken Galionsfigur Hugo Chávez, beschuldigt die Regierungsgegner, mit Unterstützung der USA einen Staatsstreich gegen ihn zu planen. Vor zwei Wochen feuerte ein Oppositioneller von einem gekaperten Polizeihubschrauber aus auf den Obersten Gerichtshof. Die Fronten sind verhärtet. Mehr als 90 Menschen kamen bei Zusammenstößen mit der Polizei ums Leben.
Nun sollen fünf ehemalige lateinamerikanische Präsidenten helfen: Die Opposition lud sie als internationale Beobachter ihres für Sonntag geplanten symbolischen Referendums gegen die von Maturo geplante verfassungsgebende Versammlung ein. Der mexikanische Ex-Präsident Vicente Fox, Costa Ricas frühere Staatschefs Laura Chinchilla und Miguel Ángel Rodríguez, Andrés Pastrana aus Kolumbien sowie der Bolivianer Jorge Quiroga Ramírez werden für heute in Caracas erwartet.
Die Opposition lehnt Maduros verfassungsgebende Versammlung ab, weil sie fürchtet, dass der Staatschef sie mit seinen Anhängern besetzen und seine Macht festigen möchte. Sie sehen darin einen Versuch, das Parlament zu umgehen, in dem die Opposition seit 2016 die Mehrheit hat.