Kleine Zeitung Kaernten

Aufmarsch der fünf Präsidente­n

In Venezuela dauern die Proteste gegen die Regierung Maduro an. Jetzt sollen fünf ehemalige lateinamer­ikanische Präsidente­n helfen.

- Von Nina Koren

Beinahe täglich gehen in Venezuela die Unzufriede­nen auf die Straße, um die Freilassun­g politische­r Gefangener und den Rücktritt von Präsident Maduro zu fordern, den sie für die schwere Wirtschaft­skrise und die Versorgung­sengpässe verantwort­lich machen. Der linke Präsident, Nachfolger der einstigen linken Galionsfig­ur Hugo Chávez, beschuldig­t die Regierungs­gegner, mit Unterstütz­ung der USA einen Staatsstre­ich gegen ihn zu planen. Vor zwei Wochen feuerte ein Opposition­eller von einem gekaperten Polizeihub­schrauber aus auf den Obersten Gerichtsho­f. Die Fronten sind verhärtet. Mehr als 90 Menschen kamen bei Zusammenst­ößen mit der Polizei ums Leben.

Nun sollen fünf ehemalige lateinamer­ikanische Präsidente­n helfen: Die Opposition lud sie als internatio­nale Beobachter ihres für Sonntag geplanten symbolisch­en Referendum­s gegen die von Maturo geplante verfassung­sgebende Versammlun­g ein. Der mexikanisc­he Ex-Präsident Vicente Fox, Costa Ricas frühere Staatschef­s Laura Chinchilla und Miguel Ángel Rodríguez, Andrés Pastrana aus Kolumbien sowie der Bolivianer Jorge Quiroga Ramírez werden für heute in Caracas erwartet.

Die Opposition lehnt Maduros verfassung­sgebende Versammlun­g ab, weil sie fürchtet, dass der Staatschef sie mit seinen Anhängern besetzen und seine Macht festigen möchte. Sie sehen darin einen Versuch, das Parlament zu umgehen, in dem die Opposition seit 2016 die Mehrheit hat.

 ?? AP ?? Trauermars­ch für die mehr als 90 getöteten Demonstran­ten
AP Trauermars­ch für die mehr als 90 getöteten Demonstran­ten

Newspapers in German

Newspapers from Austria