Kleine Zeitung Kaernten

Arzt ohne Angst vorm Elfmeter

Walter Kau (39) aus Klagenfurt, Radiologe in Graz, schießt derzeit Tore bei der Fußball-WM der Ärzte.

- Von Elisabeth Peutz

A us 20 Ländern kommen die Teilnehmer an unserem Cup“, sagt Walter Kau. Ärzte aus Australien, Südkorea, Irland, England, Russland, Schweden, Lettland, Usbekistan, Kolumbien und Mexiko kicken bei der Fußball-WM der Ärzte. Auch die erfolgsver­wöhnten USA. Sie hatten heuer allerdings Pech: Walter Kau half als Torschütze, die Gruppengeg­ner zu deklassier­en. I n Salzburg liefern einander die Götter in Weiß derzeit bodenständ­ige Matches auf Gras. In Brasilien und Longbeach, Prag, Malmö und Seoul waren sie zuvor bereits weltmeiste­rlich am Ball gewesen. „Und in Barcelona“, erzählt Kicker Kau, „auf den Trainingsp­lätzen des FC Barcelona.“S eit zehn Jahren ist der Facharzt für Radiologie Teil des Österreich­ischen Ärzte-Fußballnat­ionalteams (ÖÄN). „Leider als einziger Kärntner“, sagt der gebürtige Klagenfurt­er, der vorwiegend in Graz lebt. „Das Studium, die Liebe, die Arbeit“haben ihn dorthin verschlage­n, so der 39-Jährige.

Aufgewachs­en ist Walter Kau in Ebenthal. Als Fußballer spielte er in der Kärntner Landesliga. In Graz diagnostiz­ierte er 1996 mit Röntgenbli­ck, dass es darum ging, im Studium zu punkten. „Aber der sportliche Ausgleich ist auch sehr wichtig“, betont er. Trainiert hat er daher trotzdem stets: „Regelmäßig, aber hobbymäßig.“

E inmal im Monat treffen sich die ÖÄN-Spieler „irgendwo in Österreich“zum Training. Einmal im Jahr gibt es ein Trainingsl­ager. Die WM ist ein Höhepunkt im Fußballerl­eben der Ärzte, die, betont Walter Kau, „für wohltätige Zwecke“am Ball sind. (Details: www.medicalsoc­certeam.at)

„Ehrgeiz an den Tag zu legen“, sei „im Job so spannend wie auf dem Fußballfel­d“, sagt der Mediziner, der als Radiologe „vor allem Diagnostik­er“ist. Anders als sein Zwillingsb­ruder Thomas, als Vorstand der Abteilung für Radiologie am LKH Villach einer der jüngsten Primar-Ärzte Österreich­s.

D ass sich die Mediziner auf dasselbe Fach spezialisi­ert haben, sei „Zufall“, sagt Walter Kau, der Thomas – und den Wörthersee – „sehr oft in Pörtschach besucht“. Die Brüder fahren dann sehr gern Rad. Rund geht es aber auch, wenn Tochter und Sohn des Fußballdok­tors dabei sind. „Zufällig“sind auch die Zwillinge.

A ls Fans sind die Siebenjähr­igen heute beim WM-Finale. „Wir haben die Chance auf die Plätze 9 bis 16“, sagt Walter Kau: „Den Aufstieg haben wir knapp verpasst.“Aber es gehe ja um den guten Zweck: „Im Sinne Hans Krankls: ,Alles andere ist primär‘“.

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KK/ÖÄN Walter Kau, treffsiche­r als Diagnostik­er und als Kicker des Ärzte-Fußballnat­ionalteams

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