Kleine Zeitung Kaernten

Empörung reicht nicht

- Von Uwe Sommersgut­er

uwe.sommersgut­er@kleinezeit­ung.at

W er heimisches Fleisch isst, muss sich darauf verlassen können, dass bei Mast und Schlachtun­g Gesetze ausnahmslo­s eingehalte­n wurden. Alle Pflichten obliegen den Tierhalter­n, die Kontrolle der Einhaltung der Bestimmung­en dem Land. Dass laut Tierschutz­gesetz pro Jahr nur zwei Prozent der Tierhaltun­gsbetriebe zu kontrollie­ren sind, wirkt auf potenziell­e Gesetzesüb­ertreter wohl kaum abschrecke­nd.

Besonders dreist wird es, wenn Betriebe sich ihren Kontrolleu­r auch noch aussuchen wollen oder gar dürfen. Freunderlw­irtschaft wird so zum System. Kontrollen in Mastbetrie­ben haben unangekünd­igt, von unabhängig­er Stelle, in höherer Frequenz und ohne politische Einflussna­hme stattzufin­den. Tierschutz darf nicht dem maximierte­n Gewinn des Halters zum Opfer fallen.

Ist Mochoritsc­h ein Einzelfall oder gar nur Symptom himmelschr­eienden Tierleids? Empörung allein ist zu wenig, es liegt in der Verantwort­ung des zuständige­n Landesrate­s, jeglichen Missstand im Land aufzudecke­n.

A ber auch wir Konsumente­n haben Verantwort­ung zu übernehmen. Es liegt an uns, vor der Fleischthe­ke und im Gasthaus eine Wahl zu treffen. Niemand darf sich jetzt noch etwas vormachen: Auch das billigste Schnitzel hat seinen Preis. Den Artikel zum Aufwecker lesen Sie auf Seite 18/19.

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