Eine Eskimorolle kann nicht so schwer sein, oder? Ich wurde eines Besseren belehrt, blaue Flecken inklusive.
SELBSTVERSUCH.
wieder und die Kontaktlinsen mussten sowieso raus. Nach nicht mal einer Viertelstunde waren wir am „Tatort“angelangt und plötzlich stand der legendäre Kanu-Trainer Helmar Steindl da. Nadine flüsterte mir zu: „Er ist streng, aber er meint es nicht so.“Wie beruhigend.
Nach einer kurzen, knackigen Einführung legten wir los: „Nur nicht mit dem Kopf zuerst und lass die Augen auf.“Na klar, wie reagierst du, wen du nach Luft schnappst? Rauf mit dem Kopf – der falsche Weg. Ich hab’s eingesehen, dass es so nicht funkzum tioniert. Man vermutet kaum, wie viel Wasser da einem durch Nase, Ohren und Mund läuft. Nadine und Nina hatten ihren Spaß mit mir, aber jeder hat einmal klein angefangen. Weiter ging’s, ohne Verschnaufpause.
„Du musst dich selbst hochziehen, wir können dir nicht helfen.“Ich hatte wohl was falsch verstanden, nein das war ernst gemeint. Falls ich wirklich Panik bekommen sollte, gibt es eine Spritzdecke, an der man zieht und so problemlos aus dem Kajak rausrutscht. „Dir bleiben 90 Sekunden zum Über-
sind drei und ein Paddel stand auch bereit. Angst vor einem Drehwurm hatte ich nicht, aber ich war völlig außer Atem. Das Paddel, das mich unterstützen sollte, war mir ein Dorn im Auge – logisch, dass es mit der Einstellung nicht klappt. Dann kam Steindl die rettende Idee: Ich griff mit meiner Hand nach dem Eintauchen an die Spitze von Ninas Boot, drückte die Hüfte mit allerletzter Kraft hinauf und schwups kam ich auf der anderen Seite hoch. Ich war absolut k. o., doch ich wusste gar nicht, wie viel Kraft in meiner Hüfte steckt. Als ehemaliger Tennisprofi sollte ich meinen Körper inund auswendig kennen, doch da kamen ungeahnte Fähigkeiten