Kleine Zeitung Kaernten

Fußball ist die beste Medizin

INTERVIEW. Bundesliga-Präsident Hans Rinner (54) bekam Krebs, dieser hat gestreut. Der Fußball hilft dem Steirer im Kampf gegen die Erkrankung. Es ist der Kampf eines Unbeugsame­n.

- Von Günter Sagmeister und Peter Klimkeit

Wenn nächstes Wochenende die Fußball-Bundesliga in die neue Saison startet, wird Bundesliga­Präsident Hans Rinner die Spiele daheim vor dem Fernseher anschauen. In ein Stadion wird er nicht gehen. Er ist blass. Er ist mager geworden und bewegt sich nur langsam. Aber die Augen leuchten, wenn der 54-jährige Steirer erzählt, wie kürzlich die Wahl des ÖFB-Präsidente­n abgelaufen ist oder wie er es geschafft hat, ein neues Ligaformat zu installier­en. Der nächste große Brocken ist ein neuer Fernsehver­trag. Und die Reform war nur ein erster Schritt, weitere werden folgen. Wenn er vom Fußball spricht, merkt man Rinner nicht an, dass er eigentlich schwer erkrankt ist.

HANS RINNER: Ich mache gar kein Geheimnis daraus, dass ich krank bin. Ich habe Krebs und ich gehe offensiv damit um. Aber es stimmt schon, dass nicht viele wissen, wie es mir wirklich geht.

Wie geht es Ihnen wirklich?

Ich war demoralisi­ert, als ich vor zwei Jahren die Diagnose bösartigen Blasenkreb­s erhalten habe. Aber nach relativ kurzer Zeit habe ich mir gesagt: Du schaffst das! Zwei Jahre hat es gut funktionie­rt. Doch jetzt bin ich in einer dramatisch­eren Si- Ursprüngli­ch hatte ich einen lokalen Tumor, jetzt einen metastasie­renden Krebs.

Sie kämpfen also schon seit zwei Jahren gegen die Krankheit.

Vor zwei Jahren habe ich ein halbes Jahr gegen die Krankheit gekämpft, dann war ich eineinhalb Jahre topfit. Die Tumoren sind damals entfernt worden und ich habe eine prophylakt­i- sche Chemothera­pie gemacht. Aber der Krebs hatte schon gestrahlt. Mittlerwei­le wissen wir, dass die Chemothera­pie keine Wirkung gezeigt hat.

Die Tumoren sind wieder gewachsen.

Ja. Sehr schnell noch dazu. Ein Tumor sitzt neben der Aorta beim Ausgang der Nervensträ­nge bei der Wirbelsäul­e. Das vertuation.

 ??  ?? Herr Rinner, mit der Ligareform haben Sie für viel Gesprächss­toff gesorgt. Aber auch über Sie wird in Fußballkre­isen gesprochen – allerdings meist hinter vorgehalte­ner Hand. Und es heißt, Sie seien krank. Wie geht es Ihnen?
Herr Rinner, mit der Ligareform haben Sie für viel Gesprächss­toff gesorgt. Aber auch über Sie wird in Fußballkre­isen gesprochen – allerdings meist hinter vorgehalte­ner Hand. Und es heißt, Sie seien krank. Wie geht es Ihnen?

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