Drei Jahre nach dem Abschuss von Flug MH17 läuft viel auf russische Verantwortung hinaus.
Russland droht ein Prozess
Jerry Skinner hat keine Zweifel, wer die Schuld trägt: „Denken Sie wirklich, Sie müssen sich vor den Familien der 80 Kinder an Bord nicht verantworten?“, schreibt der Hinterbliebenen-Anwalt in einem Brief an Russlands Staatschef Wladimir Putin.
Heute jährt sich der Abschuss des malaysischen Flugs MH17 über dem Kriegsgebiet in der Ukraine zum dritten Mal. Es gilt inzwischen als sicher, dass die Passagiermaschine in zehn Kilometer Höhe von einer Rakete eines Buk M1-Flugabwehrsystems getroffen wurde, alle 298 Insassen kamen ums Leben. Die niederländischen Behörden, die die Ermittlungen leiten, wollen die Schuldigen vor Gericht stellen. Der malaysische Transportminister Liow Tiong Lai sagte jüngst, eine namentliche Liste der Schuldigen könne bis 2018 veröffentlicht werden. Es zeichnet sich ab, dass die meisten Angeklagten Russen sein werden.
Nach Ergebnissen der internationalen Ermittler wurde das Buk-System vor dem Abschuss aus Russland in das Kampfgebiet gebracht. Die tödliche Ra- kete startete unweit eines von den Rebellen kontrollierten Dorfs. Nach Angaben des Recherche-Teams Bellingcat feuerte sie eine russische Bedienungsmannschaft ab.
Namen der Befehlshaber sind bekannt: So soll der bei Rostow am Don lebende russische Oberst a. D. Sergei Dubinski den Transport des Flak-Systems in die Ukraine organisiert haben. Dieser ermöglichte im Donbass auch die Freilassung ukrainischer Kriegsgefangener. Aber das entschärft die Anklage gegen Russland nicht: „Waren im Donbass etwa keine russischen Panzer, keine russischen Vertragssoldaten?“, schimpft die weißrussische Literaturnobelpreisträgerin Swetlana Alek-