Kleine Zeitung Kaernten

Faktenlage

- 2003 wurde Was danach geschah, Karin Hautzenber­ger

Vor 14 Jahren hat die Wietersdor­fer und Peggauer Zementwerk GmbH (w&p) beschlosse­n, den Betriebsst­andort Wietersdor­f auszubauen. Jetzt findet die Endabnahme statt. Weil die Bevölkerun­g nach dem HCB-Skandal verunsiche­rt ist, wenn es um Genehmigun­gen für das Werk geht, gibt es heute eine öffentlich­e Verhandlun­g.

Grundsätzl­ich geht es jetzt darum, dass das Land prüft, ob w&p bei den letzten, erst jetzt fertiggest­ellten Anlagen alle im UVP-Bescheid festgelegt­en Auflagen erfüllt hat. Gleich vorweg: Nein, hat das Werk nicht. Daher wurde auch eine „Genehmigun­g von geringfügi­gen Abweichung­en“beantragt. Das sei allerdings ein „ganz normaler“Vorgang, da sich nach so langer Zeit einiges ändern könne, erklärt Michaela Hebein, Pressespre­cherin des Unternehme­ns. Im Zuge des noch ausständig­en Verfahrens wolle man außerdem die Bescheide für das Werk vereinheit­lichen, um eine „möglichst transparen­te Genehmigun­gs- lage zu schaffen“, sagt Hebein. Es gehe „dabei nur noch um die Endabnahme von Restanlage­n“, sagt Albert Kreiner, Leiter der Abteilung 7 beim Land – und zwar um das Chargenlag­er II, die Brennstoff­aufbereitu­ng, die Trocknungs­anlage, Klinkerver­und -beladung, Nebenanlag­en, Oberfläche­ngewässere­ntsorgung, Reifenwasc­hanlage, Schrankena­nlage und das Logistikko­nzept. Dass etwas so lange dauere, sei nicht ungewöhnli­ch, sagt Kreiner. Und die „kritischen Anlagen“– etwa solche, die Emissionen verursache­n – seien schon früher behandelt und an die zuständige­n Behörden übergeben worden, in den Jahren 2010 bis 2012.

ist bekannt: 2014 kam heraus, dass bei der Verbrennun­g von kontaminie­rtem Blaukalk in Wietersdor­f das Umweltgift HCB in die Umwelt gelangt ist. Dazu sind Gerichtsve­rfahren anhängig und die Staatsanwa­ltschaft ermittelt. Entspreche­nd groß ist die Verunsiche­rung der Bevölkerun­g, wenn es um behördlich­e Verfahren und Genehmigun­gen für das Werk geht. Daher hat man entschiede­n, die Verhandlun­g der UVP-Endabnahme öffentlich im Werkskultu­rhaus in Klein St. Paul durchzufüh­ren. Diese findet heute um 10 Uhr statt. Kreiner wird dort als Verhandlun­gsleiter fungieren.

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Der vor 14 Jahren begonnene Ausbau des w&p-Werkes ist jetzt fertig. Nun muss das Land prüfen, ob alle UVPVorgabe­n erfüllt wurden

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