Glockner und Krebs bezwungen
Drei ehemalige Krebspatienten waren beim Glocknerlauf dabei: „Sport hilft im Kampf gegen die Krankheit.“
Werner Uran und Marco Robinig lagen einst im selben Krankenhauszimmer. Nun haben sie zusammen den Großglockner bezwungen. Beide waren Teil der Staffel von „Outdoor against Cancer“beim Glocknerlauf. Krebskranke, ehemalige Krebspatienten und „gesunde“Sportler liefen am Sonntag gemeinsam. „Ich bin an meine Grenzen gegangen, aber am Ende war es ein wunderschönes Gefühl“, erzählt Robinig.
2004 wurde bei dem Klagenfurter Hodenkrebs festgestellt. Nach einem Jahr war er wieder krebsfrei. „Du darfst dich nicht einsperren und in dich zurückziehen. Sport ist da ganz wichtig. Ich hab trotz Chemotherapie versucht, so viel raus in die Natur zu gehen wie möglich“, sagt der 36-jährige Klagenfurter. Sport und Bewegung im Freien – genau das will der Verein „Outdoor against Cancer“Menschen mit Krebs ermöglichen. Dafür wurde dieses Jahr mit den Organisatoren des Großglockner Berglaufs zusammengearbeitet. Für jeden Läufer, der mit einem Stirnband des Vereins ins Ziel kam, spendeten Sponsoren fünf Euro an „Outdoor against Cancer“.
Enorm wichtig sei die Arbeit des Vereins, sagt der Veldener Werner Uran. Der ehemalige Leistungssportler im Wintertriathlon weiß, wie wichtig es ist, fit für den Kampf gegen die Krankheit zu sein. Zwei Mal brach der Krebs in seinem Körper aus. Vor neun Jahren das letzte Mal: „Die Ärzte haben mich schon totgesagt. Aber 2009 war ich geheilt. Es ist wichtig, dass du den Kopf frei hast, um zu kämpfen. Dabei hilft ein Mentor, der dich unterstützt und die Querschüsse abwehrt“, sagt Uran, der morgen 50 wird. Für seinen Staffelkollegen Marco Robinig war Uran so ein Mentor. „Wir kennen uns schon viele Jahre. Der Werner hat mich sehr unterstützt“, sagt Robinig.
Anderen durch schwere Zeiten zu helfen, hat auch Waltraud Laznik zu ihrer Berufung gemacht. Die 45-Jährige arbeitet als Mentaltrainerin. Auch sie war Teil der Glockner-Staffel. Laznik hat sich mit dem Berg schon duelliert. Sehr erfolgreich: 2006 war sie die beste Österreicherin beim Glocknerlauf. Drei Jahre später erkrankte die Läuferin an Brustkrebs. Doch schon ein Jahr später führte sie eine Gruppe als Tempomacherin den Berg hinauf. Was sie aus ihren Kämpfen, Siegen und Niederlagen gelernt hat, gibt Laznik nun an andere weiter.
Laznik, Uran, Robinig: Ein starkes Team aus Kämpfern, die mit ihrem Willen Berge nicht nur bezwingen, sondern auch versetzen können.