Kleine Zeitung Kaernten

Glockner und Krebs bezwungen

Drei ehemalige Krebspatie­nten waren beim Glocknerla­uf dabei: „Sport hilft im Kampf gegen die Krankheit.“

- Von Thomas Macher

Werner Uran und Marco Robinig lagen einst im selben Krankenhau­szimmer. Nun haben sie zusammen den Großglockn­er bezwungen. Beide waren Teil der Staffel von „Outdoor against Cancer“beim Glocknerla­uf. Krebskrank­e, ehemalige Krebspatie­nten und „gesunde“Sportler liefen am Sonntag gemeinsam. „Ich bin an meine Grenzen gegangen, aber am Ende war es ein wunderschö­nes Gefühl“, erzählt Robinig.

2004 wurde bei dem Klagenfurt­er Hodenkrebs festgestel­lt. Nach einem Jahr war er wieder krebsfrei. „Du darfst dich nicht einsperren und in dich zurückzieh­en. Sport ist da ganz wichtig. Ich hab trotz Chemothera­pie versucht, so viel raus in die Natur zu gehen wie möglich“, sagt der 36-jährige Klagenfurt­er. Sport und Bewegung im Freien – genau das will der Verein „Outdoor against Cancer“Menschen mit Krebs ermögliche­n. Dafür wurde dieses Jahr mit den Organisato­ren des Großglockn­er Berglaufs zusammenge­arbeitet. Für jeden Läufer, der mit einem Stirnband des Vereins ins Ziel kam, spendeten Sponsoren fünf Euro an „Outdoor against Cancer“.

Enorm wichtig sei die Arbeit des Vereins, sagt der Veldener Werner Uran. Der ehemalige Leistungss­portler im Wintertria­thlon weiß, wie wichtig es ist, fit für den Kampf gegen die Krankheit zu sein. Zwei Mal brach der Krebs in seinem Körper aus. Vor neun Jahren das letzte Mal: „Die Ärzte haben mich schon totgesagt. Aber 2009 war ich geheilt. Es ist wichtig, dass du den Kopf frei hast, um zu kämpfen. Dabei hilft ein Mentor, der dich unterstütz­t und die Querschüss­e abwehrt“, sagt Uran, der morgen 50 wird. Für seinen Staffelkol­legen Marco Robinig war Uran so ein Mentor. „Wir kennen uns schon viele Jahre. Der Werner hat mich sehr unterstütz­t“, sagt Robinig.

Anderen durch schwere Zeiten zu helfen, hat auch Waltraud Laznik zu ihrer Berufung gemacht. Die 45-Jährige arbeitet als Mentaltrai­nerin. Auch sie war Teil der Glockner-Staffel. Laznik hat sich mit dem Berg schon duelliert. Sehr erfolgreic­h: 2006 war sie die beste Österreich­erin beim Glocknerla­uf. Drei Jahre später erkrankte die Läuferin an Brustkrebs. Doch schon ein Jahr später führte sie eine Gruppe als Tempomache­rin den Berg hinauf. Was sie aus ihren Kämpfen, Siegen und Niederlage­n gelernt hat, gibt Laznik nun an andere weiter.

Laznik, Uran, Robinig: Ein starkes Team aus Kämpfern, die mit ihrem Willen Berge nicht nur bezwingen, sondern auch versetzen können.

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