Der Verwaltungsgerichtshof macht den Weg für eine 110-kV-Leitung im Raum Villach frei. Keine UVP nötig.
Verwaltungsgerichtshof hat entschieden, dass für die Errichtung der 110-kV-Leitung im Raum Villach keine UVP notwendig ist. 2020 könnte sie in Betrieb gehen.
Vor mehr als zehn Jahren hat die Kelag mit den Planungen für eine 110-kVLeitung von Fürnitz bis Landskron begonnen, um die Energieversorgung im Raum Villach abzusichern. Es folgten Bürgerproteste, Behördenverfahren und Einsprüche. Der schon begonnene Bau musste 2015 wieder eingestellt werden. Die letzte Entscheidung lag in den vergangenen Monaten beim Verwaltungsgerichtshof. Und dieser hat jetzt entschieden, dass die 110-kV-Leitung ohne Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) gebaut werden darf. Eine endgültige Entscheidung. Und damit wurde die Revision der Gemeinden Villach und Finkenstein abgewiesen. „Wir haben jetzt die Rechtssicherheit, dass keine UVP notwendig ist. Wir akzeptieren das so und sind froh, dass die Sache abgeschlossen ist“, sagt der Finkensteiner Bürgermeister Christian Poglitsch. Und auch Villachs Vizebürgermeisterin Petra Oberrauner erklärt, dass die Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofes zur Kenntnis zu nehmen sei. Man habe den Weg für die Bürger bis zur letzten Instanz beschritten, um Rechtssicherheit zu schaffen.
Unternehmen wie Infineon hatten immer wieder darauf hingewiesen, dass es ohne die 110-kV-Leitung in dem Bereich zu Stromschwankungen kommt, die zu Produktionsausfällen führen können. Die dadurch verursachte Schadens-
summe belaufe sich auf rund 1,5 Millionen Euro pro Jahr. „Für die gesamte Kärntner Industrie und damit auch für Infineon ist diese Entscheidung daher ein sehr positives Signal, weil die dringend notwendige Abstützung des Kärntner Stromnetzes über die 110-kV-Leitung so bald wie möglich fertiggestellt werden kann“, heißt es seitens Infineon zum Urteil des Verwaltungsgerichtshofes.
Kann also sofort weitergebaut werden? „Es sind noch zwei formale Bescheide ausständig. Wenn diese hoffentlich in Kürze rechtskräftig sind, können wir neu ausschreiben“, relativiert Reinhard Draxler, Geschäftsführer der Kärnten Netz GmbH, einer Tochter der Kelag. Ein halbes Jahr würden dann die Vorlaufarbeiten benötigen, weitere zwei Jahre der Bau. Die Inbetriebnahme würde 2020 erfolgen, so Draxler.