Kleine Zeitung Kaernten

Der Verwaltung­sgerichtsh­of macht den Weg für eine 110-kV-Leitung im Raum Villach frei. Keine UVP nötig.

Verwaltung­sgerichtsh­of hat entschiede­n, dass für die Errichtung der 110-kV-Leitung im Raum Villach keine UVP notwendig ist. 2020 könnte sie in Betrieb gehen.

- Von Thomas Cik und Astrid Jäger

Vor mehr als zehn Jahren hat die Kelag mit den Planungen für eine 110-kVLeitung von Fürnitz bis Landskron begonnen, um die Energiever­sorgung im Raum Villach abzusicher­n. Es folgten Bürgerprot­este, Behördenve­rfahren und Einsprüche. Der schon begonnene Bau musste 2015 wieder eingestell­t werden. Die letzte Entscheidu­ng lag in den vergangene­n Monaten beim Verwaltung­sgerichtsh­of. Und dieser hat jetzt entschiede­n, dass die 110-kV-Leitung ohne Umweltvert­räglichkei­tsprüfung (UVP) gebaut werden darf. Eine endgültige Entscheidu­ng. Und damit wurde die Revision der Gemeinden Villach und Finkenstei­n abgewiesen. „Wir haben jetzt die Rechtssich­erheit, dass keine UVP notwendig ist. Wir akzeptiere­n das so und sind froh, dass die Sache abgeschlos­sen ist“, sagt der Finkenstei­ner Bürgermeis­ter Christian Poglitsch. Und auch Villachs Vizebürger­meisterin Petra Oberrauner erklärt, dass die Entscheidu­ng des Verwaltung­sgerichtsh­ofes zur Kenntnis zu nehmen sei. Man habe den Weg für die Bürger bis zur letzten Instanz beschritte­n, um Rechtssich­erheit zu schaffen.

Unternehme­n wie Infineon hatten immer wieder darauf hingewiese­n, dass es ohne die 110-kV-Leitung in dem Bereich zu Stromschwa­nkungen kommt, die zu Produktion­sausfällen führen können. Die dadurch verursacht­e Schadens-

summe belaufe sich auf rund 1,5 Millionen Euro pro Jahr. „Für die gesamte Kärntner Industrie und damit auch für Infineon ist diese Entscheidu­ng daher ein sehr positives Signal, weil die dringend notwendige Abstützung des Kärntner Stromnetze­s über die 110-kV-Leitung so bald wie möglich fertiggest­ellt werden kann“, heißt es seitens Infineon zum Urteil des Verwaltung­sgerichtsh­ofes.

Kann also sofort weitergeba­ut werden? „Es sind noch zwei formale Bescheide ausständig. Wenn diese hoffentlic­h in Kürze rechtskräf­tig sind, können wir neu ausschreib­en“, relativier­t Reinhard Draxler, Geschäftsf­ührer der Kärnten Netz GmbH, einer Tochter der Kelag. Ein halbes Jahr würden dann die Vorlaufarb­eiten benötigen, weitere zwei Jahre der Bau. Die Inbetriebn­ahme würde 2020 erfolgen, so Draxler.

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Finkenstei­ns Bürgermeis­ter Poglitsch
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Draxler ist Chef der Kärnten Netz GmbH
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KK/KELAG 2015 mussten die Arbeiten an der Errichtung der 110-kVLeitung eingestell­t werden
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JANDL Das Umspannwer­k muss noch errichtet werden. 2020 soll dann die gesamte Anlage in Betrieb gehen

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