Erste Asfinag-Chefin in 35 Jahren
Fixiert: Karin Zipperer folgt Alois Schedl als Technikvorständin nach.
Die Führungsetagen in Österreichs Unternehmen sind laut jüngster Studie von Ernst & Young zu mehr als 80 Prozent Männerklubs. Auch bei der staatlichen Autobahnengesellschaft, der 1982 gegründeten Asfinag, dauerte es 35 Jahre, bis es eine Frau in den Vorstand schaffte. Aber jetzt: Der (übrigens von einer Frau geführte) Aufsichtsrat bestellte Klaus Schierhackl als Finanzvorstand wieder und ernannte Karin Zipperer zur Nachfolgerin für den in Pension gehenden Alois Schedl. Die Juristin Zipperer (48), die in Krems einen MBA erwarb, wird Technikvorständin. 15 Personen hatten sich um den Job beworben.
Wie in staatlichen oder staatsnahen Unternehmen bei Postenvergaben oft der Fall, war auch die Kür Zipperers von Misstönen begleitet. Der unterlegene Ex-OMV- und Ex-Wiener-Stadtwerke-Chef Marc Hall, wie Zipperer der SPÖ zugerechnet, sei nach dem Auswahlverfahren erstgereiht gewesen, aber mit Wiens Finanzstadträtin Renate Brauner „nicht so gut“, wurde in Wiener Medien geunkt. Tatsächlich, so die Asfinag, habe es zwei Erstgereihte gegeben, eine davon war Zipperer.
In öffentlichkeitsnahen Unternehmen sammelte die Wienerin, die Mutter eines Sohnes ist, viel Erfahrung. Seit Jänner 2016 ist sie Chefin der Wiener Netze, davor leitete sie zwei Jahre lang den Wiener Hafen. In der Flughafen Wien AG, an der Wien und Niederösterreich je 20 Prozent Anteile halten, verantwortete Zipperer einige Projekte. Aktuell ist die baldige Asfinag-Chefin auch Aufsichtsratsvorsitzende der Austro Control sowie der Immobiliengesellschaft Arwag und Aufsichtsrätin des Flughafens Klagenfurt.