Die Erde war auch einmal flach ...
V or 2500 Jahren dachte man, die Erde sei flach, und bis 1918, dass Frauen nicht fähig seien, sich politisch vernünftig zu äußern. Man(n) flog früher zum Mond, als Frau in der Schweiz wählen durfte! Heute ist die Schweiz Vorbild in Sachen direkte Demokratie, um der Politik in Sachfragen die Richtung zu weisen. So wurde die wichtige Frage des Bedingungslosen Grundeinkommens (BGE) dort 2016 zur Abstimmung gebracht und – abgelehnt. Doch 23 Prozent der WählerInnen stimmten mit Ja und meinten, dass die Wirtschaft nicht zusammenbricht, wenn der Mensch voraussetzungslos grundversorgt ist. Ist das nicht heute schon so? Unsere Sozialsysteme helfen, allerdings muss der Bedarf eintreten, begründet und dokumentiert sein. Klingt nachvollziehbar, doch wie würden SIE sich verhalten mit einem bedingungslosen Grundeinkommen? Was würden SIE tun, wenn Sie wüssten, Sie könnten nicht scheitern? Würde das Ihre Wahrnehmung für sich und andere und den Drang zu sinnvoller Tätigkeit fördern oder eher behindern? Umfragen zeigen, dass 98 von 100 Menschen MIT BGE weiterarbeiten würden, viele aber meinen, die „anderen“wohl eher nicht. Was ist hier los?
Was ist überhaupt Arbeit? Wenn Arbeit „sinnvolle Tätigkeit“ist, könnte man behaupten, dass es gar keine „Arbeitslosen“gibt, sondern Menschen ohne Erwerbseinkommen. So wird klar, dass wir täglich viel ohne Bezahlung tun. Viele Frauen sogar ausschließlich: „fleißig, hilfsbereit, aber kein Geld ...“Wir haben nach Tausenden Jahren Mangel vor gut 60 Jahren erreicht, dass hier niemand aus Not erfriert oder verhungert! Dazu braucht es ein Mindesteinkommen, weil es ohne Geld nicht mehr geht. Wir glauben in Österreich, dass jeder in Not ein Recht auf Hilfe hat. Ich frage heute: Wieso sparen wir uns nicht den Verwaltungsaufwand, den „Armen“die Bedürftigkeit und dem „Arbeitenden“den Steuerfreibetrag auszurechnen, und zahlen z. B. 14.000 Euro pro Jahr einfach aus? D ie Idee des BGE ist, allen ein kleines Einkommen zu zahlen, zu dem sie verdienen können was und wie sie wollen.
„23 Prozent der Schweizer meinten, dass die Wirtschaft bei einem Grundeinkommen nicht zusammenbricht.“